Guten Morgen Alle,

ich lese jetzt schon eine Weile diesen spannenden thread.

Äußerst nachvollziehbar ist die Frage der Sinnhaftigkeit einer Monarchie, insbesondere, wenn der König nicht der soziale Wohltäter und Befürworter und Unterstützer der Demokratie ist. Ich denke, alle sind sich einig, dass die Königshäuser in Schweden, Dänemark etc keinen wesentlichen Einfluß auf die politische Struktur und Gesellschaft dieser Länder ausüben. Diese Monarchien nutzen also nicht viel, sie schaden aber auch nicht.

Der wesentlichen Beitrag zu der behandelten Frage kommt nach meiner Meinung gestern abend von Elissa. Manchmal ist es nicht nur sinnvoll nach einer Maßnahme zu suchen, sondern auch die Konsequenz zu hinterfragen. Was ist, wenn die Gesellschaft, weil sie von den Herrschenden politisch unfrei und ungebildet gelassen wird, nicht reif ist für Demokratie? Wenn ich die letzten Beiträge von Drake und izem69 richtig verstanden habe, wird das für die Marokkaner ja nicht in Abrede gestellt....

Als der Schah von Persien damals abdankte, wurde unter den linken Intellektuellen in Deutschland und anderswo die Befreiung des Iran gefeiert. Die Vorwürfe gegen den Schah waren keine anderen, als die, die hier im thread gegenüber M 6 erhoben werden. Das Problem ist aber, dass ein Volk mit Freiheit umzugehen wissen muß, um die Möglichkeit für eine demokratische Gesellschaft zu öffnen. Andernfalls wird der König ersetzt durch weitere, ebenfalls autoritäre, Machtsysteme. Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass es dem iranischen Volk, dem einzelnen dort lebenden Menschen, heute besser geht als zur Zeit des Schah. Wahrscheinlich haben sich noch nichtmals die gesellschaftlichen Strukturen geändert, sie heißen lediglich anders. Konsequenz: Das Land kam von der Monarchie zur islamistischen Herrschaft, den Menschen ist nicht geholfen. Der Einzelne hat weder mehr Freiheit, noch mehr Bildung und noch nichtmals mehr Wohlstand als zu Schahs Zeiten.

Wenn jetzt noch die "Befreiung" des "Weltverbesserers" Bush folgt, muß ich mir die Frage stellen, ob es den Menschen im Iran nicht mehr gedient hätte, wenn der westlich orientierte Schah mit senem Geld dort geblieben wäre, die Alphabetisierung und Bildung fortgesetzt hätte und so, auch durch den politischen Druck von außen, eine Veränderung über die Jahre sicher eher zur Demokratie geführt hätte.

Ich möchte, lange Rede kurzer Sinn, Elissas Frage unterstützen: Welche Tür würde geöffnet??

Suse