Wie schon in dieser Diskussion erwähnt, gehören zur Integration immer zwei Parteien. Wie mir scheint, sind jene, die es zu integrieren gilt in einem sehr geringen Umfang vorhanden und vor allem der Integration gegenüber mehr als offen.

Wie JM bereits richtig festgestellt hat, bedient die aktuelle Diskussion insbesondere die niederen Instinkte und um Sachpolitik geht es hier sowieso nicht. Das Zusammenleben ist nicht nur eine Sache der Politik und im täglichen Leben haben die wenigsten Menschen in diesem Land Probleme im Umgang miteinander, um so mehr ist die Diskussion schwer nachzuvollziehen. Die Probleme des Landes betreffen nicht nur die Ausländer, sondern vielmehr die marode Wirtschaft, das miserable Bildungssystem etc. Aber die Schuld wird immer den anderen geben, in diesem Fall den "Ausländern muslimischer Herkunft".

Keiner spricht darüber das Juden auch in Gettos leben, hier in Frankfurt leben die meisten Juden im Westend und das komplett abgekapselt von den Nachbarn. Alle Aktivitäten und sogar der Kosmetik-Termin wird nur bei einer Jüdin wahrgenommen. Aber da haben wir ja den ach so geschätzten Spiegelverlag, der wie ein beißender Hund acht gibt, das dieses Thema nicht berührt wird. Auch Italiener leben in Gettos und unter den Ausländern sprechen gerade die Italiener am schlechtesten Deutsch, und deren Anteil ist der höchste bei den Sonderschülern....... Ihr wisst schon worauf ich hinaus will

Bei diesen Diskussionen gerät meist alles Durcheinander und keiner weiß mehr, ob man über Islam, Ausländer, Untergang des Abendlandes, Abschaffung der Sozialhilfe, Kampf der Kulturen oder Bildungspolitik diskutiert. Die Diskussion wäre zu führen, wenn die Mehrheit der Deutschen (der zweite Partner im Bunde der Integration) soviel Bildung mitbringen würden, und den Populismus der Medien und der Politik erkenn würden und diesen erst gar nicht sein Gehör schenken würde.

Bei Berlin Mitte sprach Heinz Buschkowsky (SPD), Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ein paar interessante Worte: „es gehe ihm nicht um „Ideologie“ gegen irgendjemanden, sondern um die schlichte Sorge, dass sein Bezirk veröden könnte. Weiter deutete er an, dass der Zerfallsprozess in unseren Städten mit dem Islam zusammenhängt“.

Für die Verödung sind wenige die armen Kopftuchtragenden Frauen schuld als die Wirtschaftspolitik. Ich bin mir sicher, wenn man die Muslime ernst nehmen würde und aktiv und kreativ in die Lokalpolitik einbeziehen würde, wären die Resultate für das gemeinsame Zusammenleben alles andere als öde. Man denke da nur an die Architektur oder an die soziale Kompetenz etc.


Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.
(Mark Twain)