Es stellt sich die Frage wie man überhaupt Integration angehen kann.
Die Polititker meinen bei der Integration eher die Assimilation.
Integration bedeutet eigentlich, dass jeder der nach Deutschland kommt, seine Person inklusive seiner Kultur mit einbringt. Dazu müssen aber die hier lebenden bereit sein den jenigen, den sie integrieren wollen, zu akzeptieren.

Für Deutschland sehe ich da eher schwarz. Eine Integration wird generell scheitern, weil gerade eine marokkanische Kultur abgelehnt wird. Die vorbehalte der Deutschen sind überwiegend sehr groß. Der Islam ist unerwünscht und wird als gefahr gesehen.
Ein Beispiel sind die Bürgerbewegungen
http://www.buergerbewegungen.de/
welche hier einzig und allein den Islam als Gefahr sehen. Das Beispiel Schlüchtern ist hier sehr in Erinnerung.
Aus Die Zeit vom 9.6.2004 Nr. 25 (Ausschnitte):

Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch. In Schlüchtern haben sich schon 2500 von 18000 Einwohnern in die Unterschriftenliste gegen den Moscheebau eingetragen: Rechtsanwälte, Lehrer, der Dorfadlige, ein ehemaliger Pfarrer, ein Exbürgermeister. „Ich kämpfe nur für meinen Glauben, wie andere es auch tun“, sagt der Vorsitzende der Schlüchterner Moschee-Gegner, Rainer Egner. Rund um seinen Couchtisch haben die Aktivisten der Gruppe Platz genommen. Was haben sie gegen eine Moschee im Ort? Ist in Schlüchtern nicht Platz für zwei Religionen?

Jedenfalls nicht für jede, sagen sie. Und argumentieren im Galopp durch die westliche Kulturgeschichte, vom Christentum über die Aufklärung und den Humanismus bis zum Grundgesetz. „Ich habe gelernt, dass der Islam nicht kompatibel ist mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“, meint Stefan Etzel, ein Wanderbuchautor. „Bei den Muslimen“, sagen Susanne Weider-Herr und Ingrid Föller, „gibt es nur eine Sorte Mensch. Den Mann.“ Sie seien schließlich nicht in den siebziger Jahren für Frauenrechte auf die Straße gegangen, damit in ihrer Nachbarschaft jetzt mittelalterliche Rollenbilder propagiert würden. „Deswegen“, sagt Ingrid Föller, „leiste ich mir den Luxus, als Grüne gegen die Moschee zu sein.“ Die Gruppe ist keine Ansammlung von Hitzköpfen. Von Rechtsradikalen und dumpfen Stammtischbrüdern halten sich die Mitglieder mit Bedacht fern; als die örtlichen Republikaner mitmischen wollten, riet man ihnen, sich herauszuhalten. Der Widerstand soll „aus der Mitte der Gesellschaft“ kommen. Und doch, wie könnte es anders sein, den meisten Beifall bekommt er vom rechten Rand.


Manfred Hendel, der CDU-Bewerber für den Schlüchterner Bürgermeisterposten, gibt sich im Gespräch keine besondere Mühe, Muslime und Islamisten zu unterscheiden. Er sei, was die Ahmadiyya angehe, zwar „nicht so gründlich informiert“, aber Professoren brauche man in Schlüchtern eigentlich auch nicht: „Die Skepsis der Leute hier erzeugt die Tagesschau.“ Außerdem, findet er, passe eine Moschee „nicht in unser christlich-abendländisches Landschaftsbild.“ Am 13. Juni sind Kommunalwahlen in dem Kinzigstädtchen.

Ausgerechnet gegenüber der Ahmadiyya-Gemeinschaft ist diese Gleichsetzung besonders absurd. Der hessische Verfassungsschutz sieht derzeit keinen Anlass, die Gemeinschaft zu beobachten. Sie sei keineswegs radikal. Das bekräftigt auch Munir Ahmed, ein pensionierter Islamwissenschaftler des Hamburger Orient-Instituts. Er war bis zu seinem 26. Lebensjahr selbst ein Ahmadi und trat dann aus. Die Bewegung, sagt er, sei zwar missionarisch und konservativ, aber „ziemlich harmlos“. In ihrer Heimat Pakistan werden die Ahmadis gar als unislamisch verfolgt. Mit anderen Worten: Sie sind so etwas wie die Zeugen Jehovas unter den Muslimen.

An diesen Fakten änderten zwar die Bomben in den Bahnhöfen von Madrid nichts. Aber sie verschlimmerten die Stimmung in Schlüchtern. Spätestens seit dem 11. März, sagt Bürgermeister Fritzsch, habe er in Sachen Moschee „keine Kompromissmöglichkeit mehr“ gesehen. Mitte März bat er die Ahmadis, den Bauantrag (er ist noch immer nicht beschieden) zurückzunehmen. Als „Zeichen des Willens zum friedlichen Zusammenleben“, wie Fritzsch es formulierte. Man merkt dem Bürgermeister an, dass er diesen Schritt selbst als Einknicken empfindet. Eigentlich, sagt er, müsse er ja auch die Religionsfreiheit garantieren. „Aber was soll ich machen?“, fragt er. „Nimmt man sein Vorfahrtsrecht in Anspruch, wenn von der anderen Seite ein voll besetzter Linienbus auf die Kreuzung zurast?“


„Wir werfen den Ahmadis ja gar nicht vor, extremistisch zu sein“, sagt die Moschee-Gegnerin Susanne Weider-Herr. „Aber ich möchte einfach nicht, dass diese Glaubensform sich hier weiter ausbreitet.“ Zum Beispiel deshalb nicht, weil ihre Tochter nie ein Kopftuch tragen solle.

Besteht denn da eine realistische Gefahr?

„Na ja“, antwortet sie, „bei uns bröckelt doch alles. Familien, Werte, Kultur … Was hält uns denn noch zusammen?“ Welche, soll das heißen, ideellen Angebote hat die Mehrheitsgesellschaft der sittlichen Supermacht Islam noch entgegenzusetzen? Ironischerweise ist es genau dieser Verfall, den der Konvertit Hübsch mit seiner Biografie verkörpert. Seine Rettung aus Beziehungs- und Orientierungsverlust hieß Islam. Und die der Schlüchterner? Ihre Kirchtürme mögen noch immer Landmarken sein. Wegweiser sind sie immer weniger.