@Najid,

ich weiß, es gehört eigentlich nicht zum Thema, aber in Erwiderung deiner Fragen:
Ja man kann Katholik sein ohne an die biologische Gottessohnschaft Christi zu glauben und man kann in der Hierarchie der katholischen Kirche damit sogar weit nach oben kommen. Die Gottessohnschaft kann man nämlich auch metaphorisch verstehen, so wie man ja auch vieles im Koran metaphorisch verstehen könnte.

Das erwähnte Fest wurde nicht von den Islam hassenden Iranerinnen organisiert, sondern von einem Marokkaner. Die Iranerinnen sind nur Teilnehmerinnen eines Sprachkurses, wie die erwähnten Marokkanerinnen auch, aber sie haben trotz des Mottos "Ramadan" gekocht, dekoriert und mitgefeiert. Aber ich glaube, es war ein fehler von mir dies hier in den thread zu schreiben, weil sonst alles irgendwie durcheinander gerät (der Osten, die Integration, die politik, die Religion).

Vielleicht sollten wir hier mal eine Diskussion zu dem Thema Integration starten, das fände ich ziemlich sinnvoll.

Noch mal zurück zu THEO VAN GOGH. An einer Stelle wurde mal gefragt: Wer war Theo van Gogh für dich?

Für mich war er, wie für einen großen Teil der deutschen Bevölkerung, niemand. Ich kannte den Namen schlichtweg nicht. Vincent ja, das war der geniale Maler, der etwas irre sich das linke Ohr abgeschnitten hat. Aber Theo?
Es geht hier gar nicht um Theo van Gogh und mich ärgern diese Reaktionen, die ich bei einigen Muslimen erlebt habe: "Der Mord hat nichts mit dem Islam zu tun", aber (und dann folgt im gleichen Atemzug, was für ein schrecklicher Mensch er war. Eine Ausgeburt des Bösen, sozusagen. Dann ist das Niedermetzeln also gar nicht mehr ganz so schlimm, irgendwie hat er es ja verdient). Das sagen dann Leute, die den Film, um den es ging, z.B. nicht gesehen haben und denen der Name Ayaan Hirsi Ali schon mal gar nichts sagt. Aber auch sie wird irgendwie mies sein, eine Nestbeschmutzerin, die den Islam in der westlichen Öffentlichkeit schlecht machen will, um sich selbst zu profilieren oder Nutzen daraus zu ziehen. Das wird allen Frauenrechtlerinnen vorgeworfen, die ihre Stimmen erheben, um auf die real existierenden Missstände in zahlreichen islamischen Ländern hinzuweisen. (Ich hör die Islamophobie-Leier schon wieder) Übrigens ist vielen dieser muslimischen Frauenrechtlerinnen gemein, dass sie stets betonen, dass es nicht "der Islam" ist, der die Frauen benachteiligt oder unterdrückt, sondern seine spezifisch patriarchialische Auslegung.
Und damit wären wir wieder bei obiger Aussage "Der Mord hat nichts mit dem Islam zu tun". Hat er nicht, nicht mit dem Islam, den ihr kennt (der benachteiligt zwar in vielen Fällen die Frauen, aber das steht mal auf einem anderen Blatt - aber er ruft ganz sicher nicht zu Gewalt auf). Aber der Mord hat etwas mit einem Islam zu tun, so wie ihn der Attentäter versteht und wie ihn das radikal-islamistische Umfeld versteht aus dem er kommt. Dieses Umfeld hat in den letzten 30-40 Jahren konstant an Einfluss gewonnen und zwar überall in der islamischen Welt und ihr Muslime, die dieser Strömung nicht zuzurechnen seid, werdet in mehrfacher Hinsicht die Leidtragenden sein.

Gruß