guten morgen, helias,
(naja, hier ist schon eher frueher nachmittag. eigenartiges gefuehl, in verschiedenen zeitzonen zu kommunizieren)

du hast schon recht. es bringt nichts, den einen oder anderen als suendenbock hinzustellen.
der unterschied zwischen den beiden ist aber, dass der eine in der oeffentlichen wahrnehmung als der inkarnierte beelzebub erscheint, waehrend "die gutwilligen" am anderen einen strahlenden heiligenschein zu erkennen glauben.
aber das ist nicht unser thema, stimmt \:\) .

zu deinen zitaten:
die fakten bezweifelt hier doch keiner (ausser evtl. elvire "sind ja gar nicht so viele \:\) ).
natuerlich gibt es die massen-mirgration, die kuenftig noch ganz andere ausmasse anzunehmen droht.
die frage ist doch, wie die eu und andere zielgebiete damit umgehen sollen.

"Marokko ist verpflichtet, Aufnahmezentren zu bauen, um die Transitbedingungen unserer subsaharischen Brüder so menschlich wie möglich zu gestalten, forderte jüngst AFVIC-Präsident Khalil Jemmah."

das muss man sich auf der zunge zergehen lassen \:\) .
der herr jemmah spricht von TRANSITBEDINGUNGEN. wie gut, dass die subsaharischen brueder ja alle nach europa wollen, nicht?
da verspricht die menschlichkeit einigermassen preiswert zu bleiben.

wie wird der herr jemmah denken und was wird er fordern, wenn die brueder gar nicht mehr nach europa wollen (weil das sich entsprechend abschottet und das risiko zu gross ist), sondern beschliessen, marokko dauerhaft mit ihrer anwesenheit zu erfreuen?

das ist so weit nicht hergeholt. marokko ist im vergleich zu den sub-saharastaaten schon jetzt ein wohlhabendes land und wenn man die entwicklung fortschreibt, wird sich die schere noch wesentlich weiter oeffnen.
das heisst, in einigen jahren koennte marokko selbst zu ziel der migrantenstroeme werden.

zu verlangen, ob der kommenden 270 millionen potenzieller wirtschafts-emigranten die lebensverhaeltnisse in den herkunftslaendern zu verbessern, ist ein richtiger, aber wohlfeiler ansatz.
am europaeischen wesen kann die welt nicht genesen und am europaeischen geldbeutel nicht reich werden.
neben unumgaenglicher hilfe sind die nehmerstaaten aufgefordert, endlich auch selbst etwas zu tun, anstatt nur dem westen die schuld fuer ihren beklagenswerten zustand zu geben.

dass gerade afrika fuer entwicklungsgelder ein fass ohne boden ist, wird dir jeder bestaetigen, der in dem bereich vor ort schon mal gearbeitet hat.
und das kann schon deshalb nicht ausschliessliche schuld der europaer oder die spaetfolge des kolonialismus sein, weil es auch ganz andere beispiele gibt.
die suedost-asiatischen staaten beispielsweise hatten ganz sicher keine besseren startbedingungen. aber hier bewegt sich was. es findet entwicklung statt.
selbst ein land wie kambodscha, das nach langer ausbeutung durch die franzosen voll vom vietnamkrieg getroffen wurde und danach dem genozid durch pol pots moerderbanden ausgeliefert war, entwickelt sich in einem tempo, das in afrika nicht vorstellbar ist.
ich bezweifle sehr, dass es daran liegt, dass kambodscha von den reichen laendern so viel staerker gefoerdert wuerde.
es hat m.m. damit zu tun, dass die menschen eigeninitiative zeigen, statt nur rumzujammern oder die koffer fuer den trip nach europa zu packen.
ich seh schon, ich verzettle mich. sorry fuer die flut. ich geh lieber was essen \:\) .
gruss,
lobozen


speerspitze der aufklaerung \:\)