hallo,

es ist traurig. es ist tragisch.

die zahl der toten wird mit 571 beziffert, die der verletzten mit 405. ich hoffe sehr, daß sie sich nicht erhöhen. nachbeben verbreiten angst und panik und leute schlafen draußen bei der kälte, ein umstand welcher die bereits schlimme lage erschwert. auf der internetseite von 2m sind einige bidler zu sehen: http://www.2m.tv/aujourd/galerie_seisme/

unten eine der letzten meldungen von yahoo.

in rfi habe ich heute morgen von gruppen aufgebrachter menschen gehört, die gegen die schleppenden hilfen protestieren. die kritik an die marokkanischen helfer wird allerdings nicht von allen geteilt, da viele dies für ein thema halten, mit dem man sich später beschäftigen soll.


jm


yahoo.de
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Ausländische Helfer kritisieren marokkanische Behörden

Al Hoceima (AP) In Marokko haben Überlebende des schweren Erdbebens und ausländische Rettungskräfte die schleppende Verteilung von Hilfsgütern kritisiert. Die Lieferungen würden am Flughafen festgehalten, sagte ein spanischer Helfer am Donnerstag. 40 Feuerwehrleute aus Spanien flogen aus Frustration über das Organisationschaos in die Heimat zurück. Die Suche nach Verschütteten wurde zwei Tage nach dem Beben eingestellt. Das Innenministerium gab die Zahl der Toten mit 571 an, rund 400 Menschen wurden verletzt.

Die obdachlos gewordenen Menschen warfen den Behörden vor, Hilfsgüter nicht schnell genug auszuliefern. Im Dorf Imzouren, das bei dem Beben besonders stark zerstört wurde, forderten rund 200 Demonstranten am Mittwochabend schnellere Hilfe. «Die Menschen sterben, und nichts wird für sie getan», riefen sie. «Es ist eine Schande, wir werden wie Sklaven behandelt.»
Im Dorf Ajdir zwangen etwa 200 wütende Männer mehrere Lastwagen zum Anhalten. «Wir warten seit drei Tagen», sagte der 35-jährige Lehrer Abderrahim Idrissi. «Sie bringen all diese Hilfsgüter irgendwo anders hin, aber wir brauchen sie auch hier. Uns geben sie nichts.»
Tausende Obdachlose mussten auch die Nacht zum Donnerstag unter freiem Himmel oder in provisorischen Zelten aus Plastikplanen verbringen. Nach Angaben des Stadtratsvorsitzenden von Al Hoceima, Mohamed Bourad, werden Notunterkünfte für 20.000 Menschen benötigt. «Wir haben wie die Tiere geschlafen», klagte der Student Fikri Yaya.

Der Erdstoss der Stärke 6,5 am Dienstagmorgen und mehrere Nachbeben zerstörten ein halbes Dutzend Ortschaften in der Umgebung der Stadt Al Hoceima am Mittelmeer. Die meisten Häuser dort waren aus Lehm gebaut. Die verarmte Gegend am Fuss des Rif-Gebirges wird überwiegend von Berbern bewohnt.

Es fehle an Zelten, Decken und Medikamenten, klagten die Betroffenen. «Wir haben von Hilfe aus Frankreich und anderen Ländern gehört, aber wir können davon noch nichts sehen», sagte der 28-jährige Abdelnasser Aghadar. «Vielleicht kommt sie morgen, aber wo ist sie jetzt?»
Die Hilfe für die Erdbebenopfer laufe völlig unkoordiniert, kritisierte Manuel Lorenzo von der spanischen Bewegung für Frieden, Abrüstung und Freiheit. Seine Organisation sei gezwungen gewesen, vor Ort Brot, Milch und Öl für die Menschen in den zerstörten Dörfern zu kaufen. Einige Behördenvertreter hätten eingeräumt, dass sie angesichts des Ausmasses der Katastrophe mit der Verteilung der Hilfsgüter überfordert seien.
Die Internationale Vereinigung vom Roten Kreuz und Roten Halbmond erklärte am Donnerstag in Genf, in Imzouren sei ein Zeltlager für 700 Menschen errichtet worden. Zwei weitere Lager andernorts sollten folgen, sobald es wieder Zelte gebe. Der Rote Halbmond habe seine Lager leergeräumt. Am Mittwoch und Donnerstag landeten mehrere Maschinen mit Hilfsgütern aus dem Ausland.

König Mohammed VI, der schon seit Tagen in der Unglücksregion erwartet wurde, will am Freitag ins Katastrophengebiet reisen. Das verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen.