nach privater auskunft soll es heute mittag zu einem spürbaren nachbeben gekommen sein, welches ein menschenleben gefordert haben soll.

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Hilfe kommt nicht bei allen Erdbebenopfern an

Rabat (AFP) - Nach dem schweren Erdbeben in der marokkanischen Mittelmeerprovinz El Hoceima ist die Hilfe offenbar noch immer nicht bei allen Opfern angekommen. Hunderte Dorfbewohner protestierten gegen die schleppend anlaufende Hilfe in ihren Gebieten. Aus Europa und Algerien trafen unterdessen Hilfslieferungen und Rettungskräfte in dem Katastrophengebiet ein. Das Technische Hilfswerk (THW) sandte zwei Experten nach Marokko. Die Zahl der Toten stieg auf mehr als 560.

Erst ein Krankenwagen sei bei ihnen angekommen, obwohl sie viele Tote und Verletzte zu beklagen hätten, sagten Einwohner des entlegenen Bergdorfs Ait Kamara oberhalb der Ortschaft Imzouren einem Reporter der Nachrichtenagentur AFP. "Wir haben nichts mehr zum Essen, wir haben gar nichts", sagte ein Teilnehmer der Protestkundgebung. Es gebe viele Dörfer im Rif-Gebirge mit nur 40 bis 50 Einwohnern, von denen mehr als als die Hälfte gestorben seien.

Bei dem Erdbeben der Stärke 6,5 auf der Richter-Skala, das die Bewohner der nordmarokkanischen Küstenregion in der Nacht zum Dienstag im Schlaf überrascht hatte, starben amtlichen Angaben zufolge mindestens 564 Menschen. Die Zahl der Opfer werde mit den vorangehenden Räumarbeiten in den schwer zugänglichen Orten des Rif-Gebirges allerdings weiter steigen.

In der Hafenstadt El Hoceima blieben zahlreiche Geschäfte sowie die Schulen geschlossen. Die Region wurde von mehreren Nachbeben erschüttert. Tausende Einwohner von El Hoceima verbrachten aus Angst vor weiteren Beben die Nacht zu Mittwoch in Behelfsunterkünften oder Autos. Die Internationale Föderation von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond rief zu Spenden für die Unterbringung und Versorgung von rund 30.000 Obdachlosen auf.

Spanien schickte zwei Hercules-Flugzeuge mit mehreren Dutzend Hilfskräften, Decken, Medikamenten, Betten und Generatoren, eine dritte Maschine sollte am Abend starten. Spaniens Regierungschef José María Aznar sagte in Alicante, sein Land werde den marokkanischen Bedürftigen "jede nötige Hilfe" zur Verfügung stellen.