Faktisch ist eine "Ehe zu Dritt" ein echtes Problem:

1. Welcher Mann ist in der Lage, daß koranische Gebot der Gleichbehandlung aller Frauen zu erfüllen? Es geht nicht nur um Geld, sondern auch um Zuwendung. Warum soll jemand regelmäßig mit einer Frau schlafen, wenn sie unfruchtbar ist (es sei denn, er liebt sie, aber dann würde er ihr auch keine zweite Frau vor die Nase setzen)?

2. Welche Frau ist bereit, sich einen Mann zu "teilen"? Die erste Frau hat die Zurücksetzung nicht verdient (an Unfruchtbarkeit ist niemand "schuld") und die zweite hat das Recht darauf, die Königin im Herzen eines Mannes zu sein, ohne das eine Nebenbuhlerin mit älteren Rechten da ist. Einziger Vorteil: die Arbeit wird gemeinsam gemacht, aber das ist für Frauen im städtischen Millieu auch uninteressant, da ein Haushalt ohne Kinder nicht so schwer zu führen ist.

3. Es muß sehr schmerzhaft sein, die Kinder des geliebten Mannes aufwachsen zu sehen, und zu wissen, daß es die andere Frau war, die sie geboren hat.

4. Es ist für einen Mann äußerst anstrengend, mit 2 Frauen gleichzeitig zu lavieren. Wer hat schon Lust, sich abends nach der Arbeit mit den Problemen zweier Ladies außeinanderzusetzen?

Ich kenne mehrer Männer mit zwei Frauen, und habe nicht den Eindruck daß 2 Frauen=doppelter Spaß bedeutet. Ein dieser Frauen ist jetzt alt, und es ist gewiß nicht so, daß die Kinder der anderen SIE mitversorgen. Klar, der Mann bekommt etwas, aber die "Erstfrau" geht leer aus, obwohl sie die Kinder der Anderen ein Leben lang mit aufgezogen hat. Sie ist vom Goodwill des Ehemannes abhängig, der letztens nach 40 Jahren Ehe mit Scheidung gedroht, da sein Geschäft nicht mehr so gut läuft und zwei Wohnungen einfach zu teuer sind ... Für Männer mag die Sache Vorteile haben, für unfruchtbare Erstehefrauen nicht unbedingt.

Yours,

I.

P.S. Bis 1953 war es in der BRD gesetzlich möglich, daß der Ehemann zur Arbeitsstätte der Frau ging, und den Job der Frau kündigte. Ich kenne sehr gläubige Frauen, die ihre Männer verliessen, als er eine zweite geheiratet hat, und eine stenggläubige Freundin von mir hat ihren Mann u. a. deshalb verlassen, weil er ihr verbot, eigene Geschäftsaktivitäten zu entwickeln.