Salam aleikum wr wb, Mouna !

Ich bin Christin und bin stolz darauf und ich bin keine Götzenanbeterin und ich glaube an den einen wahren Gott und versuche Jesus nachzufolgen - zu dem einen und einzigen wahren Gott. Dem barmherzigen, liebenden, allwissenden Gott - dem Schöpfer des Universums, unseren Herrn.
Ich gehöre der Glaubensrichtung der Katholiken an, will mich jedoch von der Kirche und auch teilweise von der Auslegung der Bibel ein bisschen distanzieren. Ich bin dabei die eigentliche Botschaft des Ur-Christentums und das Vermächtnis von Jesus zu filtrieren.
Wir alle sind Menschensöhne und Menschentöchter - wir alle (Juden, Christen, Moslime) - beten den einen wahren Gott an. Er ist unser aller Ziel. Nicht Jesus, nicht ein neuer Messias, nicht Maria und auch nicht Mohammed - sondern Gott (Jehova, Allah) ist unser Ziel. Zu ihm wollen wir wieder nach Hause kehren. Bei ihm wollen wir wohnen. Der Sinn unseres Lebens sollte darin bestehen, näher zu Gott zu kommen.
Aus meinem Herzen heraus habe ich einen riesengrossen Wunsch, nämlich, dass sich die obersten Führer der Juden, Christen und Muslime an einem Tisch versammeln würden, und Frieden schließen.
Stellt euch vor Ihr seid ein Vater oder eine Mutter und habt 3 Kinder (Juden, Christen, Muslime - ich reihe sie nach den Schriftentstehungen). Ihr liebt sie alle über alles und jeder versucht euch am nächsten zu stehen - aber um das zu erreichen bekämpfen sie sich und auch die Familien der Kinder. Ich selber bin eine Mutter. Mein Herz würde zerspringen - wenn ich das ansehen müsste. Ja - mein Menschenherz. Wie trauriger ist da das göttliche Herz unseres Vaters im Himmel !!!
Im alten Testament, im neuen Testament, in der Thora und auch im Koran steht unter anderem - ihr sollt euch kein Abbild eures Herren schaffen, nicht von dem was im Himmel, auf der Erde, unter der Erde und auch im Wasser lebt. Der Mensch macht es dennoch. ICH bin auch dagegen, dass trotzdem Abbilder von Gott und "unserer Heilsgeschichte" in den Kirchen vorhanden sind und auch in den Wohnungen der Christen.
Aber bin ich deshalb eine Götzenanbeterin, nur weil ich Christin bin ? Seit meiner Kindheit (ich bin jetzt 36 Jahre alt) beschäftige ich mich mit den Glaubenssätzen verschiedener Religionen. Ich war Mitglied von christl. Kindergruppen, bin sehr oft mehrmals pro Woche in die Kirche gegangen, wollte sogar Nonne werden, bete mehrmals täglich, war in meiner Pubertät oft am Samstag in einer Synagoge (leider halten sich die Frauen vom Tempel fern; ich war oft die Einzige dort; als Christin),damit ich ein bisschen Ahnung vom Judentum habe, denn Jesus war Jude, hat die Gesetze teilweise jedoch angeprangert (wie z.B.: der Sabbat ist für den Menschen da (Besinnung auf Gott) und nicht der Mensch für den Sabbat - siehe Heilung von Kranken am Sabbat, was ja bei den Juden verboten ist (= haram)) damit ich weis worin Jesus Revolution lag und worin sich das "wahre" und "ursprüngliche" Christentum vom Judentum unterscheidet und ich war auch mit einem Moslem verheiratet. Nur einmal zum Thema "Atheisten" und "Götzenanbeter" !!!!
Diese losgelassenen Kommentare haben mich SEHR geärgert und dies kann sicherlich nur auf Grund von Unverständnis und Unwissenheit anderer Religionen resultieren. Also - wenn da kein fundiertes Wissen vorhanden ist (die Betroffenen wissen sicherlich, von welchen Kommentaren ich da spreche ...) ersuche ich auch, dass man sich zurückhält. Ich verlangt dies auch von denjeniegen, die den Quran nicht gut genug kennen.
So - und jetzt zu deinem Problem. Wie alt ist er und lässt SEINE Familie es überhaupt zu, dass er konvertiert ??? Du kannst gar nicht konvertieren, denn du musst als Jude geboren sein. Alle seine Kinder gelten nicht als Juden, wenn die Mutter keine Jüdin ist. Bei dem Juden gilt das Mutterrecht. Ist die Mutter Jüdin, sind es die Kinder auch, wenn nicht, sind sie keine Juden. Und ich bin auch Verfechterin dessen. Schaut, wenn ich Christin bin und bleiben will, mein Mann ist jedoch Moslem, wir uns scheiden lassen - dann kann ich als Christin doch meinen muslimischen Kindern, keine adäquate Religionsbildung mitgeben.
Wenn er konvertieren will und er MIT DIR, deinen moslimischen Glauben wahrhaftig praktizieren will (also die 5 Säulen des Islam erfüllen) und du dir sicher bist, dass er dies auch tun wird und dies nicht nur jetzt einfach so dahin sagt, dann wird es gut gehen - ansonsten Mädchen, lass die Finger davon. Die Ehe würde schon an der "Glaubensfrage" früher oder später auseinander brechen und du wärst dann keine Jungfrau mehr und was das bei "Euch" bedeutet, weist du ja selbst am Besten.
Also und eines kann ich dir auch sagen, du heiratest nicht nur einen Mann und er nicht nur eine Frau, sondern ihr heiratet auch die Familien mit. Das ist wirklich so. Wenn es dir wirklich mal schlecht gehen sollte, oder ein Unglück passiert (Gott verhüte es !!!) - wer hält zu dir und kann dir helfen - nur deine Familie, sonst niemand. Kennst du seine Eltern ? - Was sagen die zu dir ?
Im übrigen habe ich im Koran keine Stelle gefunden, an denen die moslimischen Männer keine Christinen heiraten dürfen, es sind sogar Juden gestattet (Ein-Gott-Glaube) nur keine die einen Mehrgottglauben haben wie z.B. die Buddhisten etc.....
Und zum Thema Atheisten: ich habe in meinem Leben schon mehr moslemisch geborene Frauen und Männer gesehen, die sehr weit weg von Gott und ihren Glaubensgrundsätzen waren und auch heute noch sind.
Dir Mouna möchte ich raten, gehe in dich, schweige, faste und bete, bitte Allah um Hilfe, rede mit deinem Freund und auch mit ihm über seine Familie, über die Glaubensfrage und dann komme SELBER zu einem Schluß. Dann gehe zu deinen Eltern und spreche mit ihnen. Falls du noch nicht ganz schlüssig sein solltest, spreche mit deinem Moschevorsteher. Er wird dich sicherlich am Besten beraten.
Gott sei mit dir.
Bislama Birgit


Ein wahrer Freund ist der, der Deine Hand nimmt aber Dein Herz berührt.