Hallo, alle miteinander!

Nun, vielleicht interessiert es Euch, wie die Gesundheitsversorgung in Norwegen aussieht.

Wir haben nur eine staatliche Kranken- bzw. Versicherungskasse in der alle, die in Norwegen einen festen Wohnsitz haben, Mitglied sind.

Jeder Einwohner hat einen Allgemeinmediziner als festen Arzt "fastlege" (Arzt auf norw.=lege). Dieser "fastlege" ist immer die erste Anlaufstation, wenn man ärztliche Hilfe braucht (ausser bei Notfällen ausserhalb der Praxisöffnungszeiten). Der "fastlege" entscheidet über alle Überweisungen zu Spezialisten. Und der "fastlege" ist der Arzt für die ganze Familie, auch für die Kinder.

Jeder Besuch beim "fastlege" kostet umgerechnet 18 Euro, beim Spezialisten kostet es 28 Euro. Diese Beträge werden auf einer Quittungskarte aufgeführt. Erreicht man mit diesen Ausgaben eine vorher festgesetzte Höchstsumme (Für 2003 umgerechnet ca. 170 Euro), dann zahlt den Rest des Jahres die Krankenkasse alle Arztkosten.

Medikamente, ob verschrieben oder im freien Verkauf, muss man selbst bezahlen, bis auf einige, die man für chronische Krankheiten verschrieben bekommt. Da bezahlt man einen Anteil, der auch auf der oben genannten Quittungskarte aufgeführt wird.

Brillen und den Zahnarzt muss man selbst bezahlen. Nur für Kinder, die schielen, wird ein Teil der Brillenausgaben gedeckt. Und Kinder unter 18 Jahren können in staatlichen Zahnkliniken unentgeltlich ihre Zähne kontrollieren und behandeln lassen.

Na, Naima, wann kommst Du denn jetzt zu uns? ;\)

Elvire schrieb: "Im übrigen möchte ich noch hinzufügen, dass das Gesundheitssystem z. T. ohne Ende mißbraucht wurde."

Ich weiss ja nicht, an was du denkst, Elvire, aber mir fiel gerade ein, dass ich von Deutschen öfter den Satz gehört habe: "Ach, das lass ich mir vom Arzt verschreiben!" Es hörte sich so an, als ob man in D zum Arzt gehen konnte und sich an pharmazeutischen Produkten (fast) alles bestellen konnte, was man wollte und die Krankenkasse es bezahlte. Oder wie ist/war das?

Viele Grüsse und bleibt gesund!

Anna