Die schweigsame Liebe

Wir sitzen einander gegenüber, den Anderen sind wir fern und um uns herum ist es einsam und dämonisch still.

So still, dass das leiseste Geräusch uns ungeheuer vorkäme und uns erschräke!
So still, dass unsere Herzen sich gegenseitig lauschen! Und dieses Lauschen tun wir nur allzu gern.

Einander gegenüber sitzend sehen wir uns in die Augen, lächeln einander zu und schweigen. Wir lächeln nur, wir brauchen keine Worte, weil wir uns durchschauen.

Die Stille um uns herum ist uns zu kostbar, um sie mit nutzlosen Worten zu zerstören.

Wir haben einander nichts zu verheimlichen, wir haben einander nichts zu verraten, denn wir wissen zuviel über uns. Wir sind einander treu, weil wir jede Treue brechen und uns freiwillig, wortlos einander offenbaren.