Hallo zusammen, Hallo jmxx,

Deine Frage möchte ich mit einem klaren Nein beantworten. Der westliche Feminismus, wie er sich in exponierter Weise in D durch Alice Schwarzer präsentiert, ist verflochten mit der kulturellen Entwicklung des Westens und in der Gegenwärtigen Entwicklungsstufe der marrokkanischen Kultur so nicht übertragbar.

Meiner Meinung nach hat der Feminismus im Westen im Resultat die Gesellschaft nach vorne gebracht. Das jetzt der Focus auf arme Jungs gelegt werden müsste, halte ich für pädagogischen Unsinn. Bei annäherndem Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern in Bezug auf gesellschaftliche Chancen kann es nur noch um Entwicklung von Individuen gehen und nicht mehr um geschlechtsspezisische Unterschiede.

In Marokko stellt sich die Situation anders dar, weil die jetzige Situation mehr Ungleichheit darbietet, als Alice Schwarzer zu Beginn ihres Kampfes in D vorgefunden hat. 2 Fragen halt ich in diesem Kontext für interessant:
Wird eine Annäherung der gesellschaftlichen Chancen zwischen den Geschlechtern in Marokko wirklich als Bereicherung empfunden oder doch eher als ungewünschte Verwestlichung, Verleugnung der traditionellen Wurzeln etc.?
Und wenn ja, welche Maßnahmen können alternativ zu westlichen "Doktrinen" behutsame Veränderungen bewirken, die nicht gleich den Familienfrieden sprengen?

Grüße
N.