UllaS
erstellt am: 12-09-2002 17:46
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Hallo Jmxx,
du hast recht, ich habe manchmal ein hitziges Temperament und wenn ich sowas von Dir höre:

--- Und es gibt auch zahlreiche Deutsche Männer die eine Jungfrau bevorzugen werden, nur gibts es sie sehr selten so das man sich mit den Gebenheiten abfinden muß! -----

ABFINDEN !!! ....dann reagiere ich heftig.

Auch möchte ich Moulay gar keine bösen Absichten unterstellen, ich mag seine Beiträge sonst echt gerne, nur diese Spitzen... Hm. Da muß ich einfach etwas sagen.

Aber jetzt mache ich Schluß für heute.
Ciao und schönen Abend an alle.
U.

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Beiträge: 201 | von: München | Registriert seit: Mrz 2002 | IP: gespeichert

idir
Junior-Mitglied
Benutzer # 722

erstellt am: 12-09-2002 17:52
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Hallo Sara May
Dein Problem ist,dass du nicht in deiner Diskussion zwischen dem Islam als eine Religion(als Theorie und Einstellung) und der Realität der Islamischen Ländern zu unterscheiden versuchst.Ich komme auch nicht weiter ,wenn ich versuche nicht zu unterscheiden zwischen Demokratie wie in politisch philosophischen Theorien dargestellt wird und der Realität der westlichen Länder und Verhalten deren Menschen
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Beiträge: 13 | von: deutschland | Registriert seit: Jan 2002 | IP: gespeichert

sara_may
Mitglied
Benutzer # 335

erstellt am: 12-09-2002 18:27
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Idir,,
ich habe kein problem!!!
aber ich habe einige probleme mit menschen die den satz so beginnen wie du es tust!!!
gut dass ich jetzt von dir weiss dass eins habe!!!
ich lerne immer wieder gerne neu!!!

was willst du mir eigentlich sagen mit deinem super posting?und in welchen zusammenhängen????

und ganz zuletzt:
wo ist dein problem idir??????
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Beiträge: 213 | von: NRW | Registriert seit: Mai 2001 | IP: gespeichert

jmxx
Mitglied
Benutzer # 912

erstellt am: 12-09-2002 18:55
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hallo Sara, all,

statistiken, die sich auf scheidungen von deutsch-deutschen ehen und scheitern von beziehungen in deutschland und europa sind, dies ist denke ich jedem und jeder bekannt, verheerend. wenn ich mich recht entsinne, ist die lebensdauer einer bikulturellen ehe bzw. beziehung länger als die einer deutsch-deutschen. haben deutsche männer und frauen somit ein gravierendeRes kulturproblem als das, welches zwischen partnern verschiedener nationalitäten herrscht?

störend ist nicht nur die ewige, sondern die intensive und quasi exklusive beschäftigung mit kopftuch, islam u.ä. in diesem forum. ich habe noch nie in meinem leben soviel über und von koraninterpretationen gelesen und gehört wie in deutschland und in diesem forum. manchmal fange ich selbst an zu glauben, die hier und in marokko lebenden marokkaner laufen mit einer taschenbuversion des koran herum, die sie aufzuschlagen pflegen, wenn sie auch bei so einer banalen frage wie die der kleidung nicht mehr wissen !

es ist so extrem, dass ich selbst geschockt bin, wenn ich wieder in marokko lande, und sehe welches unrealistische bild, wir in deutschland von der marokkanischen gesellschaft nicht nur haben, sondern durch solche diskussionen effizient und erfolgreich pflegen und vertreiben.

um diesen schock zu verarbeiten, und weil sie sich nicht so verhalten, wie es im buche steht, reden wir dann von der doppelmoral bei den marokkanern, arabern und moslems ! eine doppelmoral, die man übrigens einer ganzen westlichen welt zu verzeihen breit ist.

ich stamme aus normalen durchschnittlichen marokkanischen verhältnissen, bin in marokko aufgewachsen und war dort in klein- und großstädten zuhause. das was hier von marokkanern und deutschen diskutiert und ausgetauscht wird, ist mir ehrlich gesagt viel zu schmalspurig !

jm

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don't shoot the ambulance!

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Beiträge: 157 | von: ffm | Registriert seit: Apr 2002 | IP: gespeichert

MoulayIsmail
Mitglied
Benutzer # 1107

erstellt am: 12-09-2002 21:15
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Hallo Ulla,

natürlich hat das was mit kulturellen Unterschiede zu tun! Das hab ich auch versucht darzustellen! Und über die Art und Weise meines Textes, kann ich nur sagen das ich auf das Niveau von Meriem angepasst habe, indem sie uns als frauenbessen beschreibt und es typisch wäre als wären wir immer auf das eine fixiert.
Ich denke das Meriem Problrm ein allgemein zwichengeschlechtliches Problem ist, hätte Ihr auch mit einem Deutschen passiert.
Ich habe auch deutsche Bekannten die fast jedes Wochenende fremd gehen, oder auch deutsche Frauen die innerhalb eines Wochenende Ihren deutschen Freund für einen anderen Mann verlassen.
Kurz gesagt es liegt in dem Character eines Menschen und nicht an seine Religion oder geographische Herkunft.

Aber der Punkt Jungfrau ist in der arabischen, asiatischen und vereinzelt in Europa und Amerikaner, ein sehr wichtiger Punkt den man auch nicht unterschätzen sollte, weil es Menschen gibt denen es sehr wichtig ist und es auch ein Teil ihrer Erziehung ist.
Das gemeinsame interessen, Hobbys, Character und ob man sich als Mensch vervollständigt ein wichtiges Kriterium ist, auch für Männer deren Frau Jungfrau sein muß,kannst du Ihnen keine oberflächigkeit unterstellen.
Sie entspricht nicht deine Kultur , aber deswegen muß sie nicht falsch sein!

Freiheit ist die Freiheit andersdenkender!

Ciao

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Freiheit ist die Freiheit andersdenkender!

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Beiträge: 18 | von: Düsseldorf | Registriert seit: Jul 2002 | IP: gespeichert

Meriem
Junior-Mitglied
Benutzer # 690

erstellt am: 12-09-2002 21:47
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Salam Moulay,
ich finds nicht nett, dass du mich jetzt irgendwie angreifst und meinen Beitrag als niveaulos abstempelst.
OK, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt oder Dinge sind falsch angekommen, ich habe den Beitrag heute so schnell getippt weil ich keine Zeit hatte und mir wohl nicht die nötige Ruhe dafür genommen und vielleicht etwas übertrieben.

Ich habe nie behaupten wollen, deutsche Männer seien besser als marokkanische Männer!! Unter deutschen gibt es schwarze Schafe wie unter Marokkanern auch. Und natürlich hast du recht, das es in erster Linie mit dem Charakter eines Menschen zu tun hat und nicht mit der Religion oder Kultur, wie er sich verhält.
Vielleicht bin ich in dieser Sache einfach noch zu emotional weil ich erst vor kurzem so sehr verletzt worden bin und diese schlechten Erfahrungen gemacht habe. Da ist manchmal diese Wut in mir, aber das gehört nicht in den Beitrag.
Ich habe in dem Beitrag einfach nur versucht meine persönlichen Erfahrungen oder die Erfahrungen meiner Freundinnen zu schildern. Das sollte keine Verallgemeinerung auf alle arabischen Männer sein. Leider habe ich halt mal nur nicht so gute Erfahrungen gemacht, aber das liegt halt vielleicht einfach an den Männern und nicht an ihrer Kultur oder gar Religion. Ich wollte andere Frauen anregen, auch von ihren Erfahrungen mit binationalen Partnern zu berichten.
Ich denke, ein guter und wirklich gläubiger Mann würde sich auch gut verhalten Frauen gegenüber.

Na ja, es ist spät und bevor ich mich wieder falsch ausdrücke und Wut auf mich ziehe, höre ich besser auf für heute.
Ich wollte niemand abstempeln und beleidigen und schwarz-weiß malen.
Meriem
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Beiträge: 16 | von: Köln | Registriert seit: Dez 2001 | IP: gespeichert

MoulayIsmail
Mitglied
Benutzer # 1107

erstellt am: 12-09-2002 23:18
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Salam Meriem,

ich hab nie geschrieben das dein Text nivaulos sei, sowas würd ich mir nicht anmaßen.

Ich mein ich versteh das wenn man verletzt ist, zu Aussagen kommt die etwas voreilig sind.

Trotzallem muß eine Person Verantwortung tragen für seine Aussagen und vorsichtig mit umgehen. Seit ich denken kann werde ich mit pauschalisierungen und Vorwürfen hinsichtlich Araber und Muslimin konfrontiert, wir hätten alle sexuelle Zuneigung zum eigenem Geschlecht, oder wären Haschichraucher oder hätten doch etwas zu verkaufen, und seine primitive Männer die Ihre Frauen schlagen weil es im Islam vorgeschrieben sei etc.
Diese Aussagen wurden auch irgenwann mal gestreut, genauso wir Araber seien Frauenbessesen etc, kann anderern jungen Menschen die das Forum lesen auch Meinungsbildet sein!

Mein Onkel ist 1951 in Baden baden von einer deutschen Witwe mal konfrontiert wurde das Muslime kleine Kinder essen und hatte deshalb die Kinder versteckt, das wurde von einem französichen Leutnat gestreut, diese Lüge.

Was ich dir sagen will, es ist egal welche gründe man hat, als Erwachsener trägt man für sein Umfeld Verantwortung durch sein Handeln und Aussagen, und wir leben in einer Welt mit genung Vorhaltungen , umso wichtiger diese Abzubauen, als neue zu schaffen!

Wünsch dir alles gUte

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Freiheit ist die Freiheit andersdenkender!

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Beiträge: 18 | von: Düsseldorf | Registriert seit: Jul 2002 | IP: gespeichert

broonsiede
Mitglied
Benutzer # 187

erstellt am: 13-09-2002 08:35
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Hallo!

Ich möchte zu der Sache noch etwas aus einem anderen (aber auch moslimischen) Kulturkreis beisteuern, und zwar aus Iran.

Natürlich hat die Farangi(=fremde)-Ehefrau beim ersten Besuch einen Sonderstatus. Sie wird von der Schwiegermutter überall herumgezeigt und vorgestellt. Sie darf sich etwas lockerer kleiden (nur im Haus, da sie ansonsten Probleme mit den Basij (Sittenwache) bekommen kann). Allerdings nutzt sich dieser Effekt des neuen schnell ab, und spätestens beim zweiten Besuch wird erwartet, daß sie iranisch "funktioniert", d. h. die Rolle der Schwiergertochter entsprechend ausfüllt, und als evtl. jüngste Frau in der Hierarchie die entsprechende Arbeit macht. Aber klar, eine Fremde in der Familie ist auf jeden Fall was Gutes, weil sie eine Verbindung in den Westen darstellt, der vielleicht noch mal wichtig werden könnte.

Zum Thema Polygamie kann ich sagen, daß sie in IR zwar erlaubt ist, sich die Frauen in ihren Islamichen Eheverträgen (Pflicht in IR) Monogamie bzw. Scheidungsrecht bei erneuter Heirat des Mannes zusichern lassen. Ich kenne nur eine Frau über 65, die Zweitehefrau ist. Moderne Paare machen so etwas nicht, alleine schon deshalb, weil in IR eigentlich nicht zwei Menschen, sondern zwei Familien verheiratet sind, und man versucht, immer eine Frau aus einer "gleichwertigen" Familie zu heiraten, der man die Schande einer zweiten Heirat (und damit der Zurücksetzung der ersten Ehefrau) nicht antun kann.

Es gibt auch natürlich auch jungen iranische Studenten, die in der BRD eine Freundin haben, und nachher eine "frische Frau" von Mutti aus IR geschickt bekommen. Allerdings sind die Freundinnen oft auch Iranerinnen, die hinterher keinen iranischen Mann mehr bekommen (zu alt= über 25, keine Jungfrau mehr). Das ist sehr bitter für sie, und als Moslimat kommt es für sie meistens nicht in Frage, einen Europäer zu heiraten (müßte sowieso erst konvertieren=Gesetz in IR). Allerdings kommt so ein gemeines Verhalten eher bei Männern vor, die in IR aufgewachsen sind und nur zum Studium hier sind, nicht bei denen, die schon 15- 20 Jahre in der BRD leben.

Klar gibt es in IR auch Bordelle, aber junge Männer haben dafür kein Geld, und es ist auch gesellschaftlich inakzeptabel. Eine Ehefrau ist in IR z. Z. unter jungen Leuten eine Art Trophäe, weil nur Männer, die schon einen gewissen Lebensstandard erreicht haben, überhaupt heiraten können (u. a. weil die verlangte Morgengabe für gut ausgebildete Ehefrauen immer höher werden). Es kommt relativ oft vor, daß ein Mann, der gerade mit dem Studium fertig ist, eine Studentin heiratet, die dann erst ihr Studium beendet, und dann Kinder bekommt.

Die meisten Paare kennen sich natürlich zumindest vom Sehen schon vorher, und wenn es dann "ernster" wird, schalten sie ihre Eltern ein, um den Ehevertrag etc. auszuhandeln.

In der BRD gibt es unter iranisch-deutschen Paaren selten den Druck, unbedingt heiraten zu müssen, da die meisten Menschen hier einen festen Aufenthaltsstatus haben (bis auf einige wenige Studenten), daher heiraten iranisch-binationale meistens auch frühestens nach 1-2 Jahren.

Es gibt relativ viele iranisch-deutsche Paare, und die Frauen sind alle (zwangs-)konvertiert, aber wenige von ihnen sind praktizierende Moslimat (ich kenne 5 oder so).

Yours,

I.
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Beiträge: 33 | von: BRD, 21073 Hamburg | Registriert seit: Mrz 2001 | IP: gespeichert

sara_may
Mitglied
Benutzer # 335

erstellt am: 13-09-2002 16:46
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hallo jm
ich kenne die statistiken nicht,,weder für deutsch-deutsch ehen noch für binationale ehen!!
Vielleicht teilst du genaueres mit!!!

was ich kenne ist das tägliche leben,, im freundenkreis wo ich auch tägliche probleme mitbekomme!!!!
verstehe mich bitte nicht falsch ich rede NICHT klischeehaft a la nicht ohne meine tochter!!
genau wie ich NICHT GEGEN binationale ehen bin,,

was ich auch gut kenne jm ist marokko,, die grosse städte, die kleine dörfern und die einfache menschen!!!!
Und du hast recht dort wird nur selten das thema religion thematisiert!,,
ausser wenn irgendwelche „radikale gruppen“ frauen verprügeln weil sie zu grosszügig angezogen sind oder betrunkene männern manchmal blutig zusammen schlagen ,,aber das ist gott sei dank noch eher seltenheit!!!!

ich erwähne hier zwei beispiele:
eine deutsche frau die zum islam konvertiert aus überzeugung sagte sie,,was ja super ok ist!!
weil sie einen marokkanischen mánn geheiratet hat meine ich,,
sie hat aber sofort nach der scheidung den islam wieder "verlassen "!!
sowas empfinde ich als heuschelei!!!!!!

die andere marokkanische bekannte die kopftuch nur trägt wenn sie in marokko ist,, im fleugzeug nimmt sie es sofort wieder ab!!
sowas nenne ich auch heuschelei!!und nicht dass einer hier kommt und mir erzählt von der religion als theorie und die religion als praxis!!!!!!!!!!!
die religion ist im herzen,,und ich verantworte mich NUR allah gegenüber!!!
weder ein mullah,,einen fakih oder ein mitbürger welcher religion dieser oder diese hat!!!

irgendwie ist es aber auch verständlich dass hier in deutschland eher über islam usw. geredet wird..
in marokko ist der islam "zu hause".. man kennt es,, oder auch nicht,, aber da gehört es zum normalen leben,,
viele empfinden es hier als bedrohung,,geben es nicht zu!!und verstehen eben nicht wieso so ein junger mann wie der ATTA so eine ATTAcke veranstaltet,,unter dem mantel islam,,

in diesem forum behaupte ich mal gibt es einige die in marokko den urlaubsort agadir kennen,,vielleicht auch ein wenig mehr!!
fliegen nach marokko seit jahren aber sprechen nicht mal ein satz "marokkanisch"!!!
haben tausende fragen aber diese werden nicht thematisiert aus angst man könnte sich doch feinde machen oder man greift die kultur an!!!

und noch zum schluss
das thema kopftuch kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr lesen,,hören,,
es ist langsam aber sicher ÖDE!!!

PS: vielleicht wiederhole ich das eine oder andere aber ich habe nicht alles gelesen in dem thread!
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Beiträge: 213 | von: NRW | Registriert seit: Mai 2001 | IP: gespeichert

jmxx
Mitglied
Benutzer # 912

erstellt am: 13-09-2002 18:07
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hallo Sara,

die statistiken habe nicht gerade zur hand; vielleicht besorge ich sie bei gelgenheit.

deutsch-deutsche ehen und beziehungen werden in einem rasanten tempo und manchmal in atemberaubender geschwindigkeit geschlossen und wieder aufgelöst. in dem gerade von Abbas geposteten joke sind einige merkmlae dazu satirisch aber sehr realistisch enthalten. bikulturelle ehen und beziehungen dauern in der regel viel länger. man führt dies auch nicht zuletzt auf die gemeinsamen probleme, die die beiden partner zunächst für eine gewisse zeit gegen ein eher oft feindseliges soziales und familienumfled zusammenschweißen.

ein weiterer aspekt, der hinzugefügt werden darf, ist die einstellung des ausländischen partners, der aufgrund seiner kultur und erziehung oft mehr sinn für familie und kinder, sowie für zusammenhaltende familienstrukturen und all das, was eine familie mitträgt, aufweist. deutsche-deutsch ehen und beziehungen scheinen dagegen lockerer und freier, sind aber häufig so berechnet und von beiden partnern so auto-kontrolliert, dass sobald der eine oder andere seine interessen nicht mehr vertreten sieht, was bei der heutezutage singularisierten und individualsierten gesellschaft keine seltenheit ist, die partnerschaft beendet wird.

wenn eine bikulturelle ehe oder beziehung scheitert, wird meistens der kulturkonflikt in den vordergrund gestellt, wobei der meist männliche partner eindeutig die schuld trägt und die frage der schuld der frau, so gut wie nie gestellt wird, denn sie ist ja opfer und es kann - wie auch - bei dieser konstellation nicht anders sein ! dazu greife ich eine sehr nahes beispiel auf und zitiere ich gerne meriem:

"Das sollte keine Verallgemeinerung auf alle arabischen Männer sein. Leider habe ich halt mal nur nicht so gute Erfahrungen gemacht, aber das liegt halt vielleicht einfach an den Männern und nicht an ihrer Kultur oder gar Religion. Ich wollte andere Frauen anregen, auch von ihren Erfahrungen mit binationalen Partnern zu berichten. Ich denke, ein guter und wirklich gläubiger Mann würde sich auch gut verhalten Frauen gegenüber."

so einfach ist es: es reicht, wenn der (arabische) mann gut und gläubig ist, damit die ehe funktioniert. die (deutsche) frau ist es sowieso ! wenn man in deutschland jahrelang gelebt und sich mit allen wassern gewaschen hat, steigt einem das blut den hals beim lesen solcher zeilen, und man geht lieber einen kaffee holen als die tastatur in dem moment anzufassen !

zu der heuchlerei: aus meiner sicht vertrittst du eine in deutschland sehr verbreitete kleinstädtische sichtweise, die aus werten wie ehrlichkeit, geradlinigkeit gründlichkeit (die religion ist im herzen…) und ähnlichen tugenden schöpft.

in marokko (sowie in südländern allgemein) hat man ein feeling für pragmatismus, und man versucht ein teil seiner alltagsfragen und -probleme so zu lösen. in marokko werfen frauen eine jellaba über das pyjamat und ggfalls ein kopftuch über den kopf, wenn sie um die ecke bei der epicerie etwas besorgen und sich dafür nicht extran anziehen wollen, und sie schminken und kleiden sich entpsrechend, wenn der gang länger braucht und über wege führt, an denen sie ggfalls ihren wert im markt der anmache und der koketterie kurz checken wollen, etc. pp.

die katalanen kämpfen um ihre sprache in jeder ecke der stadt, zögern nicht ein nettes mädel in der disko in einwandfreies kastillanisch anzusprechen.

im süden fließt dies als gesellschaftliche nuancen, die mit affinität und gefühl zu tun haben, nicht aber mit kantigen rationalismen (im sinne kante und nicht kant ) zu erfassen sind, und den "geradlinigen" deutschen oft arge probleme bereiten !

leider muss ich gehen und meine zeilen zunächst beenden.

vielleicht nur noch die anmerkung zu deutschland und dem islam: die deutschen suchen erklärungen, zuverlässige, nicht komplexe, nicht zu differenzierte und nicht widersprüchliche. der islam scheint einiges davon zu geben. deswegen haben sie oft ein problem mit marokko, einem land, in dem die prostituion blüht und islamisten tertz machen, der alkohol verboten aber verkauft wird, frauen unterdrückt sind, aber auf der strasse laut lachen und einen durchaus mit augen und gesten anmachen, männer und frauen heute jellabas anziehen und in moscheen gehen, morgen in jeans herumlaufen und locker einen trinken …

es ist auch einer der gründe, so scheint es mir, warum gerade in einem in deutschland geführten forum über marokko solche themen wie kopftuch, islam u.ä. beliebt sind.

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don't shoot the ambulance!

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Beiträge: 157 | von: ffm | Registriert seit: Apr 2002 | IP: gespeichert

Jocim

Mitglied
Benutzer # 993

erstellt am: 13-09-2002 21:07
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schon eigenartig! da wird hier irgendwann eine diskussion begonnen, wo frauen, die zum islam übergetreten sind, den dialog zu anderen frauen suchen, die den selben schritt getan haben. das ist durchaus nachvollziehbar und entspricht diesem forum. vor allem dann, wenn europäische frauen, weil sie einen muslimischen mann kennenlernen, zum islam übertreten. in der anderen richtung geht das ja nicht! ------------------------------------

ja! es kann zu erheblichen problemen in binationalen ehen kommen, was kindererziehung, rücksehr in diesem fall nach marokko und anderes betrifft.

völlig klar: die scheidungsraten bei uns sind hoch. man mag das bedauern oder den grund in der grösseren materiellen selbständigkeit der frau sehen. es gibt aber immer *spezifische* gründe des konflikts. es ist zu einfach zu argumentieren, dass es *überall* scheidungen gibt. das zerbrechen einer ehe zwischen deutschen frauen und marokkanischen männern birgt andere, spezielle probleme. eben auch das problem, das ein gemeinsames kind muslimisch erzogen werden muss. ich denke, viele europäische frauen konvertieren zum islam, weil sie konflikten aus den weg gehen wollen. auf dauer wird das wahrscheinlich in den wenigsten fällen gelingen.

im übrigen: in partnerschaften bringen - bis heute - immer noch die frauen die kinder zur welt. kommt es aber zu trennung, wird der mutter das muslimische kind genommen, - wenn der vater es so will.

nun rede du - jamil - hier doch in deiner kalten analytischen art, die jedes mitschwingende gefühl vermissen lässt, nicht immer an den enttäuschungen und traurigkeiten der frauen vorbei!!!!!!!

Jocim
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Beiträge: 610 | von: Bremen | Registriert seit: Mai 2002 | IP: gespeichert

jmxx
Mitglied
Benutzer # 912

erstellt am: 14-09-2002 09:53
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rolf,

persönlich ziehe ich "kalt analytische" aussagen solchen aufgrund von emtionalen und rein subjektiven persönlichen getroffenen verallgemeirungen und verurteilungen allemal vor. das problem von bikulturellen ehen und beziehungen aus der sicht von betroffenen frauen wurde in diesem forum häufig gestellt, wobei immer als evidenz hingenommen wird, dass die frau opfer und im recht ist, und es gar nicht anders sein kann, weil es eben so sei ! ich gleicher art geht man davon aus, dass die frau - freiwillig oder nicht - sich zum islam konvertiert, was zwar oft passiert, solch eine autistische regel aber auf keinen bildet.

die marokkanische, oft männliche seite, bleibt nicht vertreten. ich denke es macht viellleicht sinn und es könnte den austausch bereichern, sie hier auch mal, am besten noch "kalt analtisch" und nicht emotional allgemein verurteilend, darzulegen. wenn sich noch mehr zu wort meldeten und ihre sichtweisen und erfahrungen mitteilten, würden die interessierte frauen und menschen möglicherweise einen hilfreichen zusätzlichen blick auf bislang verborgen gebliebene und/oder nie hinterfragene aspekte gewinnen.

so begibst du dich auf glatteis, was kinder angeht. in deutschland, wo schätzungsweise 99,9% der deutsch-marokansichen ehen zuhause sind, wird das sorgerecht in der regel den frauen zugesprochen, wobei keine menschengruppe, die marokanischen männer noch weniger (!), die ausnahme bildet. in letzter zeit bildeten sich zahlreiche deutsche männerverbände und maskuline interessenvertretungen, die dagegen mobil machen, und u.a. die für die erkennung und anerkennung der vaterschaft als natürliche bindung - eben gegen solche argumente wie deins, dass frauen gebähren und demzufolge bessere elternteile seien, - kämpfen.

wenn du die geschehnisse in diesem land verfolgtest, bliebe dir nicht verborgen, dass noch vor einigen jahren deutschland international in arge probleme mit frankreich und den usa geraten war, weil die deutschen behörden und auf rückholung von scheidungskindern spezialiserte agenturen und detekteien fleißig gegen das internationale recht und die interessen solcher länder agierten.

die marokkaner haben keinen eigenen staat, der hinter ihnen steht und ihre interessen ggfalls vertitt. nach scheidungen und trennungen stellen sie in noch verstärkter form fest, dass sie in deutschland nicht zuhause sind. viele verfügen nicht über top-jobs und akdemische bildungen, was bei der administrativen und rechtlichen bewältigung von konflikten von grosser bedeutung sein kann. sie finden sich gegen muttersprachler allein und verloren, was bei der argumentation gegenüber der ex-frau, ihrer familie und ihren freudinnen (die häufig einen block bilden und einen hohen einsatz, um die frau und die niedlichen kinder "zurückzuholen", aufweisen), sowie den behörden zu gravierenden frustrationen und rechtlichen schüssen nach hinten führt.

aufgrund ihres oft geringen einkommens können sie sich ihre rechtsanwälte und institutionellen vertretungen nicht aussuchen und versuchen bei öffentlichen stellen und gemeinüzigen vereinen (klaissch ist die ausländerhilfe) assistenz zu finden, die sich aber - aus strukturellen gründen und wegen des fehlens lukrativer motivation - oft als wenig effizient erweisen. da in diesen bereichen in den letzten jahrzenten vermehrt frauen tätig sind, sehen sie sich oft noch eigenen vertretungen gegeüber sitzend, die bewußt oder unbewußt - und bei allen beteuerungen - ihre vorbehalte gegen arabische und muslimische männer haben, und nicht selten innere - aber auch ideologische - hemmungen nicht überwinden, gegen eine weitere frau effizient vorzugehen.

man kann diese liste ausführen. so bläst marokanischen männern aufgrund ihrer - offiziell betrachtet - arabischen und islamischen zugehörigkeit und der bekannten entsprechenden medialen verarbeitung (dieses forum macht auch nicht die ausnahme) ein rauher, sehr rauher öffentlicher wind ins gesicht, gegen den nur mit großer artikulationsfähigkeit und hoher beherrschung der sprache - zunächst auch erst nur paradigmatisch - etwas gestanden werden kan.

ihren ex-frauen ist in der regel bekannt, daß marokkaner wie oben erwähnt einen höheren sinn für familien und familienzusammenhalt besitzen und es psychisch nicht verkraften, wenn die ex, oft auch während die trennungs- und scheidungsprozesse noch laufen, die eigenen kinder einem anderen mann in den schoss setzt.

auf die frauenseite kann nicht eigehen, ohne die gefahr und misvertädnisse einzugehen, verurteilend mich zu äußern, was auf keinen fall mein anliegen ist ! aber vorsichtig sei daran erinnert, dass bei trennungen und scheidungen die verantwortung zu teilen ist, und nicht nur beim mann, noch weniger aufgrund seiner herkunft, zu suchen seien.

ferner muß man sich dringend von der so evidenten annahme trennen, daß (deutsche) frauen engel, und (marokkanscihe) männer die bösen seien. und - in diesem zug - scheint mir noch dringender zu sein, dass man (bzw. frau) es unbedingt vermeiden muß, zwei und drei absätze subjektiver und emotionaler aber abwertender verallgemeinder aussagen gegen marokanische männer zu schreiben, bevor man (bzw. frau) entwaffendend schreibt "aber ich weiß, es sind nicht alle so".

jm

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don't shoot the ambulance!


Viele Grüße, Ulla

"Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will" Francois Rabelais