hallo andré! die sache mit den taxis kenne ich! muss ja nicht sagen warum, oder?

deine beobachtungen sind im grunde die, wie sie auf italiener, spanier, griechen und türken - die als gastarbeiter nach deutschland gekommen waren - ebenso zutreffen!

auch sie fuhren (fahren!) hochbepackt in den sommerferien in ihre heimatländer, bauen dort mit dem geld, dass sie in europa verdienten, ihre häuser - und ihre nachbarn bewunderten sie!

nun hat sich inzwischen das wirtschaftliche niveau in der eg mehr oder weniger angeglichen. dennoch sind die hübschesten häuser auf den griechischen inseln meist von *gastarbeitern* gebaut, die eben auch türen, fenster, armaturen etc. nach griechenland mitnahmen, wenn sie in ihren grossen urlaub *nach hause* aufbrachen, um an ihrem haus zu bauen.

ich sage einmal: die europäische gesellschaft ist eine *neid*-gesellschaft! der nachbar erträgt es nur schwer, wenn ich ein grösseres haus, ein grösseres auto etc habe. und ich frage mich, warum mein nachbar nun schon das dritte mal in einem jahr in urlaub fährt! (soetwas hört man in deutschland auf den spazierwegen durchs eigene wohnquartier! ("haben sie schon gehört....?")

ich kann mich ja irren! aber ich habe das gefühl, dass sich menschen in marokko wirklich darüber freuen, wenn es ihren nachbarn *gut* geht. vielleicht auch nur deshalb, weil bei diesem *gutgehen* auch für sie etwas herausspringt!

du mahnst ein ehrliches eingeständnis an, wenn marokkaner, die in deutschland arbeiten, in ihre heimat zurückkommen! aber ich halte dagegen: auch wenn die existenz in europa auch noch so unzureichend ist - in marokko bedeutet sie immer noch *glück* und *sun-side of the street*.

jedes: "aber hört doch zu, europa ist ein hartes pflaster!", wird beantwortet durch den golf-diesel, der (von mir aus aus dritter hand!) auf dem hof irgendwo in marokko vor sich hin dieselt! reichtum! ganz ausserordentlich!

ich denke, dass marokko sich in einem übergang befindet. da werden die dissonanzen erst recht wahrnehmbar und manchmal unerträglich! marokko ist noch nicht angekommen in europa (will es ja auch nicht, oder doch, oder *wie* dann?)

ich denke, in 20 jahren wird ein marokkaner darüber lächeln, dass wir von internet, satelliten-schüsseln, alten mercedes-taxis und dieselnden golfs sprachen! geschichte wiederholt sich!

auch was das verhältnis der staaten zu europa betrifft. auch griechenland, spanien und die türkei waren sehr lange von europa sehr weit entfernt!

auch italien! aber darüber muss niemand mehr sprechen! ausser denen, die noch ihre erste *vespa* in der garage haben, bezahlt mit dem ersten geld in wolfsburg!

kennt jemand das gefühl, mit einer *vespa* von sorrent nach portofino zu düsen?

nein?

es ist dasselbe gefühl, wie mit einem diesel-grand-taxi von marrakesch nach ait barka zu sausen!

nur anders!

und so soll es dann bitte auch sein!

Jocim