es ist hier ja schon mehrfach angesprochen worden: in italien und spanien ist man dazu übergegangen, nicht mehr in jedem fall auszuweisen (was praktisch auch oft undurchführbar ist, weil die staatsangehörigkeit der immigranten nicht bekannt ist). spanien und italien nehmen also jedes jahr eine bestimmte zahl von immigraten auf, die dann legal behördlich gemeldet sind, ihrer arbeit nachgehen können und im krankheitsfall auch einen arzt aufsuchen können. wie ihr rechtlicher status im einzelnen aussieht, und ob irgendwann die einbürgerung erfolgen kann, weiss ich nicht.

ich denke aber, dass der zuzug von immigranten schon geregelt werden muss (marie hat darauf ja schon hingewiesen).

der hamburger vorstoss (schill!) für alle immigranten aus nordafrika ein sicheres aufnahmeland in afrika zu finden und sie dorthin abzuschieben, ist wohl der falsche weg. den erstens ist nicht garantiert, dass die immigranten dort menschenwürdig behandelt werden, dann stellt sich des weiteren die frage: was sollen sie in einem ihnen fremden land, in dem sie keine chance haben zu arbeiten oder eine existenz zu gründen?

aber ganz generell wird das problem in europa wachsen. willy brandt hat schon vor 30 jahren vor dem nord-süd-konflikt gewarnt, der für ihn mehr brisanz hatte als der ost-west konflikt.

nur durch massive hilfe des westens, vor allem auch für die sogenannten "schwellenländer", zu denen marokko gehört, ist die immigrationwelle, die ja eine flucht vor unerträglicher wirtschaftlicher situation ist, zu stoppen, oder wenigstens doch einzudämmen.

die überlegung, allen hier einen rechtlichen anspruch auf "bleiben" einzuräumen, ist heikel. vom standpunkt der menschenrechte und der unantastbaren würde des menschen aber ist dies auch ein problem, das kopfzerbrechen macht.

Jocim