Hallo zusammen,
das ist ein interessantes Thema, aber ich möchte mit allen darüber DISKUTIEREN und hoffe, dass diese Rubrik verschont bleibt vom Kopieren der Zeitungsartikel.

Zur Sache :
Die Auseinandersetzung zwischen Ranicki und Walser ist nicht neu.
Es ging und es geht immer noch um den literarischen Geschmak und das Geschäft mit der Literatur in Deutschland.
Ohne Hintergrundinformationen kann man dieses Problem gar nicht verstehen.
In Deutschland der 20 Jahren haben sehr gute Literaturkenner mit jüdischem Hintergrund wie u.a Karl Krauss das Literaturbetrieb und die Literaturkritik bestimmt, damals enstand eine sehr interessante Literatur, die es weit über die Grenzen Deutschland brachte ( u.a Karl, Kraus , Robert Musil, Robert Walser ) und in Frankreich mit u.a Sartre zur Belebung der Literatur des Existentialismus einiges beigetragen habtte. Der Roman von Robert Musil " Der Mann ohne Eigenschaften " ist ein Schlüssel für das Verständnis dieser Zeit.
Der Aufstieg des Nationalsozialismus ab Ende der 20 Jahren hatte dazu geführt, dass alle kritische Literatur, die nicht im Dienste der Politik stand, verbannt und marginalisiert wurde.
Es enstand ein Vakuum im Literaurbetrieb bzw. neue Verlagshäuser, die nur jene Schristellern förderten und veröffentlichten, die ihre Unterstüzung des Nationalsozialismus bekundeten.
Der Literaturgeschmak wurde dadurch verändert und es begann die Zeit der Anti-Europäischen und Ant-Jüdischen Literatur.
Viele Schriftsteller haben das Land überlassen und machten somit den Platz für die Mittelmäßigkeit im literaturbereich frei.
Nach 1945 haben die Allierten und einige neugegründete Verlagshäuser neue " Literaten " an die Spitze einiger Zeitungen , um so Einfluß auf die öffentliche Meinung in Deutschland zu nehmen.
Herr Ranicki, hatte in Polen mit den Nazis arbeiten "müssen/oder wollen ", weil er gut Deutsch konnte und vieles über die Entwicklung der Literatur in Deutschland wußte.
Er ging von Warschau nach London und arbeitete dort für bestimmte Kreise. Als der Krieg zu Ende war kehrte er nach Berlin zurück und begann eine Laufbahn in den deutschen Zeitungen.
Nach seiner Arbeit bei der Frankfurter Rundschau, wechselte er zu FAZ. Als Chef des Literaturamtes bei der FAZ entschied er mit seinen Urteilen für Karierre einiger Schrifsteller.
Rancki glaubte , er könne an die Arbeit der alten literaten-Generation anknüpfen. Aber er NUR Krtiker und kein Schreiber von Wörtern.
Walsers Romane haben als Schwerpunkt die lietarische Aufarbeitung des Nationalsozialismus und die Entwicklung der Literatur in Deutschland nach 1933.
In bestimmten literarischen Kreisen murmmelte man darüber, dass Ranciki sowohl mit den Nazis als auch mit den Kommunisten kollaborierte und sehr viele intimme Inormationen über einige Persönnlichkeiten des Nachkriegsdeutschland wußte.
Somit war er in dieser Zeitung, die immer noch als Halboffiziell gilt und sehr Einflußreich ist, der wichtigste Mann. Vergessen wir nicht, dass nach 1945 viele jüdische Intellektuelle, die in trotz Holocaust , in Deutschland geblieben sind, als Staatsmäner und Halbgöter galten und immer noch gelten.
Sein Wort war Gesetz. Walser , Peter Handke und auch Eckard Henscheid ärgerten sie sich über die neuen Publikationen im Bereich der Lyrik und Poesie und verurteilten die Marketingsmethoden des Ranickis. Er bekamm viel Geld von bestimmten Verlagen, damit er nur ihre Romane lobt und rezensirt. Ich kann mich noch erinneren, dass er in seiner letzten Sendung " Literarischer Quartett "ZDF , ein Bekentnis darüber ablegte, dass er manche Romane gar nicht gelesen und nur zwei oder drei Sätze dazu geschrieben habe, damit die Zeitungen oder Zeitschriften auch jene Romane hochjubeln.
Kritische Romane von u.a Walser wurden von Ranicki immer wieder degradiert und abqualifiziert.
Zusammenfassend kann mann sagen, dass Ranicki dadurch und mit Hilfe der Politik zu dem wurde, was er geworden ist: Der Einflussreichste Mann im Literaturgeschäft in Deutschland. Wenn er Romane lobte wurden sie auch verkauft; das Ergebnis der Lietartur in Deutschland ist : die Unterghaltungsliteratur verdrängt die "wahre" Lietartur, d.h sprachliche Anstrengung und Kunst!
Ranckis Wort wurde somit zum Papstwort und wer mit ihm Ärger hatte, wurde in seiner Fernsehensendung nicht besprochen.
Sein jüdischer Hintergrund war nach 1945 sehr hilfreich für seine Laufbahn.
Er ist aber ein Krtiker und kein Schriftsteller. Kritiker haben immer eine große Angst vor freien und mutigen Schriftstlerrn und Menschen, die sich ausserhalb der einflußreichsten Institutionen aufhalten.
Wer sein letztes Buch" Mein Jahrhundert " in der Hand gebabt hat, mußte sofort feststellen, dass er dieses Buch seiner Sekretärin im Büro diktiert hatte und nie geschreiben hatte.
Ranicki hat vor kurzem einen Kanon der Literatur veröffentlicht. In diesem Buch werden viele Schriftsteller vom ihm empfohlen. Martin Walser kommt dort nicht vor; Ist es ein reiner zufall ?
Ich habe Walser Romane nicht alle gelesen, aber ich muß gestehen, dass seinen Sprachstill mir nicht besonders gefällt. Eine Novelle finde ich, bei ihm , sehr gut. Aber diesen neuen Roman werde ich mit SICHERHEIT lesen, weil er das als Thema hat, was über Rancki angeschnitten habe. Eine literarische Aufarbeitung dieser Karriere war sowieso fällig !
Martin Walser zeigt mit diesem Roman den Mut, wie man Denkmäler bestimmter Bereiche ankrazten und nackt zeigen kann, damit alle sonderbaren Vögel darauf das machen, was sie immer machen : nämlich pinkeln und ihre Extremente loswerden.
Über Herrn Schirrmacher will ich folgendes sagen : Er ist Feige und die nächste Generation in Deutschland wird Walser Recht geben und Schirrmacher , als einen Amtsträger in Erinnerung behanten, der vom Literaturamt bekleidet wird und nicht dieses Amt bekleidet.

Gruß
Mohand


Tidt n umya!