In den letzten Jahren hatte ich viel Kontakt zu Ausländern verschiedener Nationalitäten aus Ost und West, u. a. auch zu Frauen aus Marokko, Tunesien und Algerien.

Dabei fiel mir sehr häufig auf, daß zum Beispiel viele Marokkanerinnen, die in Marokko leben, viel "moderner" und "offener" zu sein scheinen, als die, die in Deutschland leben.

Ich habe oft das Gefühl, daß die Ausländerinnen, die in Deutschland leben, darunter leiden, daß sie zu einer nationalen Minderheit gehören und deshalb besonders Angst haben, ihre Kultur zu verlieren.

Das scheint dazu zu führen, daß wohl manche dann besonders "GUTE MAROKKANERINNEN" sein wollen und noch mehr an Tradition und Religion festhalten, auch ungerne Fragen zulassen, da sie dies schnell als Kritik am "geliebten und fernen" (aber auch vielleicht auch verherrlichten???) Heimatland" empfinden.

Meine Fragen: Wie fühlt Ihr Euch hier und habt Ihr ähnliche Gefühle/Erfahrungen? Wie groß ist die Angst, die Ursprungskultur zu verlieren? Wollt Ihr, wenn möglich, lieber wieder in Marokko leben? Wie kommt Ihr mit dem westlichen Rollen-Modell von Frauen zurecht (im positiven und negativen Sinn)?

Diese und viele andere Fragen gehen mir gerade immer wieder durch den Kopf. Komme gerade aus dem Maghreb zurück... und habe lange und ausführlich mit meiner Freundin dort gesprochen, die am liebsten die Sachen packen und mit mir nach Europa kommen würde....

Eure Katharina

P.S. Diese Frage könnte ich natürlich auch Männern stellen. Ich habe allerdings weniger Kontakt zu Männern als zu Frauen und deswegen keine Einschätzung dafür.