Die 4 Lösüngsoptionen, die Annan anfang dieses Monats in seinem Bericht der UNO präsentierte, enthielten als letzte option den Teilunsvorschlag von Algerien.
Diese Teilungsvariante kam jedoch von algerischer seite etwas überraschend, nachdem die UNO im Juni 2001 die Resolution 59 zum Autonomiestatus der südlichen provinzen ( Wetssahara in der marokkanischen offiziellen sprache ) beschloss trotz einiger Enthaltungen.
Die Autonomieoption ist eine amerikanische option und wurde vom Backer über die Bühne gebracht,nach mehreren treffen der Polisario und Marokko, zunächst in Amerika, dann zweimal in London und ein mal in Berlin. Bei all diesen treffen hat Marokko sämtliche autonomievorschläge angenommen, aber natürlich nach der Devise vom verstorbenen Hassan II " alles ist verhandlbar ausser der Flagge und der Währung" was in seiner essenz bedeutet: autonomie in der monarchie. Marokko hat das ganze land und seine politische elite jahrelang auf diese alternative vorbereitet, angefangen mit der dezentralisierungspolitik, die zwar etwas früher begann, aber erst nach 1998 schnellst vorantgetrieben wurde und auf politische ebene die Politik der Alternance förderte, die die historische Opposition an die Regierung brachte. innenpolitisch war also marokko bereit, den saharwis weitgehende autonomie einzuräumen und somit zur eindämmung des konfliktes beizutragen, was marokko viel gebracht hätte, allen voran eine halbierung der kriegskosten, die sich von beginn des konfliktes bis zum UNO-friedensplan 1991 auf über eine million US$ beliefen und sich später auch fortgesetzt haben zur finanzireung der infrastruktur in der sahara.
der überraschungseeffekt des algerischen vorschlages war für die marokkaner um so stärker, weil sie damit nicht gerechnet haben, und schon gar nicht von Boutaflika, der bei der Beerdigungszeremonie von Hasan II den jetzigen König umarmte, was teilweise als annührungssignal von marokkanern verstanden wurde und vielleicht auch so von Boutafloka gemeint war, wenn nicht die geschichte mit den islamisten gekommen wäre, die angeblich 1999 zuflucht in marokko fanden und wo marokko angeschuldigt wurde, algerishce islamisten Unterschlupf zu gewährleisten. Dieser zwischenfall hat die hoffnungen der marokkaner auf eine baldige vertsändigung mit den algeriern eingefroren.
seitdem hat sich der algerische präsident Boutaflika während seiner ganzen auslandsreisen von der autonomieoption distanziert und immer wieder auf das referendum pochte, wie es der erste UNO-friedensplan von 1991 versah, der aber nie zusandekam, weil die sahrawis auf der liste der abstimmungsberechtigten jene saharwis abgestrichen haben sehen wollen, die nach 1975 nach marokko gingen, worauf im gegenzug marokko beharrte und was ihm mehr stimmen gebracht hätte, mit denen sich das referendum zu seinen gunsten entschieden hätte.
der überraschungseffekt ist weiterhin enorm, weil ende februar ein terffen der unterhändler der aussenministerkonferenz der UMA stattfan, währenddessen die algerische delegation die bereitschaft ihres landes ausdrücklich brachte, die eingefrorenen verhandlungen zum aufbau der wirtschfats-
einheit des maghrebs wieder aufzunehmen. Kurz danach kam der algerische teilungsplan und innerhalb von wenigen tagen erreichte er die UNO-Loge. selbst für eingeweihte diplomaten ist das alles zu schnell gelaufen.

abgesehen von dem übberraschungseffekt des algerischen teilungsvorschlages hat die letzte entwicklung eine neue dimension genommen. mit seinem vorschlag ist algerien jetzt zur direkten konfliktpartei mit einem mitspracherecht geworden, das es bis jetzt nie hatte, auch wenn es die saharwis seit 1976 in tindouf aufenthaltsstatus gewährte. diese entwicklung missfällt in der tat marokko. ausser der strikten ablehnung der teilungsoption seitens marokko ist es bis jetzt zu keinem zweiergespräch zwischen algerien und marokko gekommen, weil marokko den algeriern diese chance nicht geben will, mit ihnen als konfliktpartei zu verhandeln.
in diesem taktischen handeln der marokkaner richtet sich ihre offizielle kritik an dem teilungsvorschlag nich an algerien, sondern an Annan, dem in der marokkanischen presse inkompetenz bis hin zur parteilichkeit unterstellt wurde.

eine bessere lösung als die autonomie werden die sahrawis nicht bekommen. würden sie pragmatiker und entledigten sie sich den algerischen anweisungen, hätten sie zumindest aud diplomatische ebene breitere anerkennung und hilfen von aussen. vieles spricht dafür, dass eit der autonomie-
verhandlungen teile jener stämme, aus denen die saharawis in tindouf zusammensetzen, die Rgibets, ihre gefolgschaft zu jenem radikalen algerientreuen flügel der sahrawis nicht mehr garantieren. Für sie ist die autonomie zunächst eine rückkehr in das land. zumindest in dieser hinsicht sind hier in diesem konflikt parallelen zum nahostkonflikt zu sehen.

umni