Dienstag, 19. Februar 2002



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Deutschland möchte vor Krieg gegen Irak
konsultiert werden

Kanzler teilt Fischers Kritik am Kurs der USA

BERLIN, 18. Februar. Bundeskanzler Gerhard Schröder rechnet nicht mit einem
Angriff der USA auf den Irak. Es gebe keine Pläne für eine militärische Intervention,
sagte Schröder am Montag. Er stütze sich bei dieser Aussage auf ein kürzlich
geführtes Gespräch mit US-Präsident George W. Bush. Der Kanzler sagte, er gehe
davon aus, dass die europäischen Verbündeten vor einem US-Vorgehen konsultiert
würden.

Der Kanzler ließ aber auch wissen, dass er die von Außenminister Joschka Fischer
(Grüne) geäußerte Kritik an den Drohungen der USA gegenüber dem Irak teilt. "Sie
können davon ausgehen, dass es in der Außenpolitk ein abgestimmtes Verhalten
gibt", sagte Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye.

Der US-Präsident bekräftigte am Montag seine harte Haltung. Es blieben "alle
Optionen auf dem Tisch", sagte Bush in Japan. Er äußerte sich zuversichtlich, dass
andere Nationen den amerikanischen Kurs unterstützen würden.

Fischer forderte den Irak auf, die UN-Resolutionen zu erfüllen und
Waffenkontrolleure ins Land zu lassen. Um dies zu erreichen, bedürfe es
nachhaltigen Drucks, sagte er in Brüssel. Der Koordinator für das
deutsch-amerikanische Verhältnis, Karsten Voigt, erklärte, man sei sich in der
Kritik an der irakischen Führung mit den USA einig, doch müsse Washington vor
einem Angriff Beweise vorlegen, dass der Irak in die Anschläge vom 11. September
verwickelt war. (po.)