jana und silla haben das wichtigste in ihren beiträgen hervorgehoben, nämlich ein diskussionsforum ist per definition ein zankforum.
interkulturelle kommunikation setzt voraus die bereitschaft, die erfahrung des " fremd sein " zu machen und gleichzeitig das fremde nicht fremd sein lassen, sondern vertraulicher werden lassen; es dann als selbstverständlichkeit wahrnehmen und auch erleben.
hicham scheint von der defensiven perspektiven der eigenständigkeit der kulturen auszugehen. diese perspektive schliesst mehr aus als sie integriert.
für eine interkulturelle integration ist nicht nur dialog der tauben bedingung, sondern ein kritischer dialog, in dessen prozess sowohl die eigen-als auch die fremdwahrnehmung stattfinden.
es nutzt mir nicht, mich dem fremden zu öffnen und mich selbst dabei aufzugeben. genauso unnützlich ist das defensive verhalten gegenüber dem fremden. wie oft hat das fremde das eigene bereichert. die geschichte weissd avon mehrere liedchen zu singen.
noch mal zu hicham: mar sei das erbe der arabo-islamischen zivilisation ist eine historische fehlanalyse. mar hat jahrhunderte lang im ständigen kontakt mit sämtlichen mittelmeerkulturen gestanden. noch heute kann man spuren dieses kontaktes in der marokkanischen architektur beobachten. erinner nicht der innenhof der traditionellen marokkanischen häuser an den römischen pation. wo ist dann der platz der ureinwohner marokkos im zivilisatorischen werdegang des landes? soll das heissen, die berber haben erst angefangen als ziviliserte menschen zu exetrieren, nachdem die araber sie zum eingottglauben des islam bekehrten?

erst wenn man ohne befürchtungen in der lage ist, auch und gerade solche fragen zu stellen, ist man dann soweit in einen kritischen dialog mit dem anderen
" l´autrui " einzutreten.
die althergebrachte konsensideologie führt nicht weiter. wer deshalb von missverständnissen redet, nur weil teilnehmer in diesem forum vieleicht einer meinung sind, aber dennoch aus unterschiedlichen perspektiven argumentieren.
warum müssen immer wieder bedenken, wenn wir über marokko reden, dass es das produkt irgendeiner kultursphäre sei.? die frage in sich hat ausschliesslichen charakter.
noch schlimmer in dem plädoyer von hicham ist der begriff der " kulturgebundheit". soll ich mich immer mit der kultur der dekandeten arabischen oligarachie identifizieren, weil ich aus marokko komme?
ist das die kuturgebundheit? sollen die deutschen immer nazis bleiben, weil das die kutur der herrscherrasse sei?
manchmal soll man nich um sich mit begriffen werfen, von denen man die geringste ahnung hat.
aziz