Antwort auf:
in dieser gruppe spielen tradition und tribale bräuche eine extrem wichtige rolle, oft wichtiger als die religion, die als deckmantel, als flucht in der argumentation dient. denn es ist einfacher für einen vater aus dem rif einem schuldirektor zu erzählen, dass seine tochter nicht mitschmwimmt, weil der koran dies verbietet als ihm irgendwelche weiteren argumente hin zu stottern, die er in solch einer situation weder sprachlich noch rational tragen kann.
Eben genau deshalb ist es an euch gebildeten Muslimen diesen obigen Familienvätern zu erklären, dass dies nichts mit ihrer Religion zu tun hat. Denn sie argumentieren mit dem Koran, sie beziehen sich auf den Imam, der ihnen letzte Woche etwas in ihrer Hinterhofmoschee erzählt hat und sie werden sich mit einem Abid identifizieren, der ihnen einfache Antworten und Vorlagen gibt und nicht mit dir, @JM, der eine komplexe Analyse mit einem guten Schuss Überheblichkeit kombiniert. Meine Frage an dich: Ist Abid nun ein mittelalterlich eingestellter ungebildeter Rif-Bauer oder nicht. Warum propagiert er, seine Kinder von Schwimmstunden und Klassenfahrten fernzuhalten, der Biologieunterricht ist dann auch nicht mehr weit. Ist er nun an Integration und Mitwirkung in unserer Gesellschaft interessiert oder sollte man ihm raten nach Saudi-Arabien zu gehen?

Auf der einen Seite beklagt ihr zu Recht das Zerrbild des Islam bei vielen Deutschen und medialen Trägern. Auf der anderen Seite überlasst ihr das religiöse Terrain dann aber denen, die ein einseitiges Bild von dem vermitteln was islamisch zu sein hat und was nicht.


Aber, ich teile deine Ansicht: die Islamkonferenz wird sicherlich nicht alle Probleme der Integration lösen, das hat ja auch niemand behauptet. Dennoch ist es ein Anfang ins Gespräch zu kommen.