salam Cesara
Nowruz - andere Schreibweisen: Newroz, Newruz
Das Frühlings- und Neujahrsfest Nowruz wird von allen iranischen Völkern unabhängig von der jeweiligen religiösen Zugehörigkeit gefeiert. Es ist eines der ältesten Feste des iranischen Kulturraums und wird seit mehr als 2500 Jahren begangen. Das Neujahr beginnt exakt zur Tag- und Nachtgleiche und wird entsprechend für jedes Jahr neu berechnet.

Das Wort Nowruz stammt aus dem Pahlawi und bedeutet "der neue Tag". Als "Fest der Gemeinschaft und des Lebens" markiert es den Sieg des Lichtes über die Finsternis, des Guten über das Böse, des Frühlings über den Winter.

Nach iranischer Mythologie liegen die Wurzeln des Festes im erfolgreichen Kampf des Helden Djam gegen die Dämonen, der genau zur Tag- und Nachtgleiche zum König gekrönt wurde.

Nach kurdischem Verständnis jedoch war der Volksheld Kawa Gründer des Nowruz, der an diesem Tag das Volk vom Drachenkönig Dahak befreite.

Ein anderer Mythos wiederum berichtet von der Befruchtung der beiden Pflanzen Mischi und Mischiyane, durch die der erste Mensch entstand. Sein Geburtstag und damit die Geburt der Menschheit soll an Nowruz, also zur Tag- und Nachtgleiche, geschehen sein.

Den Jahreswechsel kündet der Hadschi Firuz an, eine Art Troubadour, der bekleidet mit roten Kleidern und mit schwarz geschminktem Gesicht vor allem in den Städten auftritt. Er erscheint zum Höhepunkt der Feierlichkeiten und verkündet mit seiner Musik den Beginn des Frühlings und des neuen Jahres.

Wichtiger Bestandteil der Nowruz-Bräuche ist das Neujahrsspeisetuch Haft Sin. Es ist gedeckt mit sieben Elementen, die alle den persischen Buchstaben Sin als Anfangsbuchstaben haben:

Sabze (Weizensprossen),
Samanu (ein süßer Weizenbrei),
Sir (Knoblauch),
Serkeh (Essig),
Somagh (ein bestimmtes Gewürz),
Sib (Apfel) und
Sandjed (Maulbeeren).
Das sind alles Symbole der Erneuerung, der Schöpfung und der Gesundheit. Neben diese sieben Elementen werden eine Hyazinthe (Sonbol) und Sipand (Weihrauch) auf das Tuch gelegt. Die muslimischen Familien legen außerdem einen Koran auf das Tuch, die Christen eine Bibel und die Angehörigen der Zarathustrischen Religion ein Awesta. Zusätzlich wird ein Spiegel aufgestellt.


Über die Herkunft dieser Bräuche gibt es verschiedene Thesen. Die einen Forscher leiten die Ursprünge aus der Zahl sieben her, die in der Zarathustrischen Religion bedeutsam ist, die anderen betonen die Ähnlichkeit mit einem alten Speisetuchbrauch, der zu Ehren verstorbener Verwandter durchgeführt wurde.