Hallo @Imad,

"der artikel passt zu boualems beiträgen, deswegen habe ich ihn hier gepostet"

Warum? Weil du dich mit ihm auf eine Stufe stellen wolltest? Verstehe ich nicht.


"...mohammed mich ein kriegstreiber und kein prophet, das ist meine meinung und die sag ich auch frei heraus !!!"

Es sei dir unbenommen deine Meinung frei heraus zu sagen, wir dürfen sie aber ebenso kommentieren und verwerfen. Wenn du den Artikel nicht gut findest, sondern ihn lediglich als Provokation hier hereinstellst, finde ich dies unverantwortlich, weil du damit muslimische Gläubige pauschal verunglimpfst und beleidigst.

Mohammed war ein Kriegstreiber, meinst du, dann sind etwa eine Milliarde Menschen weltweit (in unterschiedlichem Maße) Anhänger einer kriegstreibenden Ideologie (Religion wird es für dich ja dann auch nicht sein)? Ist es das, was du sagen willst?

Es würde mich interessieren, ob du Muhammad nicht als Propheten betrachtest, weil du von einer christlichen Warte aus denkst (nach Gottes Sohn kann es keinen Propheten mehr geben) oder ob aus einem anderen Blickwinkel Muhammad kein Prophet für dich ist, während du anderen diesen Status zugestehst. Dann würde mich natürlich deine Definition von Prophet interessieren. Aber das bleibt freilich dir überlassen, ob du so eine intime Frage beantworten willst.

@Najib und @Itto,

ihr habt an verschiedenen Stellen behauptet, die Meinung, die Abid al Wahid hier vertritt, würde die Meinung der Mehrheit der Marokkaner widerspiegeln, was mich sehr nachdenklich gemacht hat. Ich habe selbst in Marokko viele Gespräche über Religion geführt, manchen Missionsversuch über mich ergehen lassen (ich bin resistent Abid, keine Chance :p ), manche stimulierende und von gegenseitiger Neugier geprägte Diskussion geführt (wobei ich zugeben muss, dass ich meistens die gläubige Christin simuliert habe, die ich nicht bin). Es kann sein, dass viele Menschen in Marokko verbal eine ähnliche Haltung einnehmen wie Abid im Bezug auf die Einzigartigkeit und Absolutheit ihrer Religion. Ich meine aber, dass man von einer Person wie Abid, die einen Teil seines Lebens und einen Teil seiner Bildung in einem nicht-muslimischen Umfeld erfahren hat, etwas anderes erwarten kann. Er sollte in der Lage sein zu relativieren, d.h. nicht seinen persönlichen Glauben aufzugeben, aber anzuerkennen, dass es auch Menschen mit anderen für sie gültigen Glaubenssystemen gibt, die gleichwertig sind. Betonung liegt auf gleichwertig (nicht minderwertig!). Deshalb habe ich hier aus den Dokumenten des zweiten Vatikanischen Konzils zitiert. Die katholische Kirche steht ja nicht gerade für Fortschritt und Aufklärung, trotzdem war sie in der Lage derartige ökumenische Bekenntnisse zu formulieren, freilich nach einem langen Leidensweg.
Ich glaube, dass es solche Ansätze auch in der islamischen Welt gibt. Leider haben wir hier keinen "Sprecher" für diese Richtung. Wir haben in Abid vielmehr einen Islamisten (ich verwende das Wort zunächst wertneutral), der versucht alle Muslime, die nicht seine Denkweise teilen als Abtrünnige, vom "wahren" Glauben Abgefallene darzustellen, bestenfalls sie noch als unwissend und dumm zu charakterisieren, was er pauschal mit allen Nichtmuslimen hier sowieso tut. Er monologisiert und diskutiert nicht. Und er wird auch euch, Najib und Itto, spätestens dann als dumme und unwissende Konvertiten beschimpfen, wenn ihr nicht seiner Meinung seid. Wartet es ab. (Aber ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen. ;\) )

@Najib, noch was, deine seltsame Gleichung mit dem mathematischen Rechenbeispiel (1+1=2). Ich verstehe zugegebenermaßen nicht viel von höherer Mathematik und du magst es hochphilosophisch gemeint haben, aber wenn ich meiner Tochter 1 Schokoladenstück hinlege und noch 1 Schokoladenstück, dann kann sie dir mit ihren drei Jahren klipp und klar sagen, dass es sich um 2 Schokoladenstücke handelt. ;\)
Mit der Existenz Gottes ist das dann doch ein wenig komplizierter, oder nicht? Also wenn du schon so anscheindend tiefsinnige Vergleiche zwischen Mathematik und Religion ziehst, dann musst du dir ein bisschen mehr Mühe geben.

Und um noch mal den Bogen zu eurem Paradies zu schlagen (und dann höre ich endlich auf): Mich befremdet die Art und Weise wie viele Gläubige im Bezug auf Paradiesversprechungen denken immer wieder. "Gut" zu handeln nur weil man dafür Pünktchen fürs Paradies sammelt, bzw. gut zu handeln aus Angst vor Höllenstrafen finde ich moralisch ehrlich gesagt nicht sonderlich hochstehend. Im Gegenteil, manchmal erscheint mir so eine Haltung geradezu materialistisch.

Da halte ich es lieber mit der Mystikerin Rabi´a al-Adawiyya, die Feuer ans Paradies legen und Wasser in die Hölle schütten wollte, damit die Menschen Gott nur um seiner selbst willen lieben.

Und in Bezug auf "Gott" halte ich es lieber mit Mansur al-Hallaj, der den Satz aussprach: ana al-haqq (Ich bin die göttliche Wahrheit) und dafür 922 (n.Chr.) hingerichtet wurde.

Gruß