Hallo,

 Antwort auf:
Vor kurzem erst hat ein Journalist in einer marokkanisch-französischsprachigen Wochenzeitschrift die Zeit des Ramadans als eine Periode der äussersten Intoleranz bezeichnet
das schrieb ich Ende Oktober. Umso erstaunter bin ich in TELQUEL zu lesen, dass in den 70er Jahren eine sehr viel grössere Freiheit herrschte "Mitten im Ramadan, am hellichten Tag, kam es vor, dass wir in eine Moschee eintraten und Wasser vom Brunnen tranken........" erzählte ein frommer Mann....

"Man war nicht erstaunt darüber, ob jemand den Ramdan macht oder nicht", meinte ein anderer Zeitzeuge.

Anfang 1970 fielen die Prüfungen für das Baccalauréat mit dem Ramadan zusammen. Die Abiturienten verlangten, dass sie ausserhalb des Saales rauchen durften und sie bekamen Recht.
Und eine noch grössere Toleranz: Die Nichtfastenden konnten ohne Schwierigkeiten im Restaurant oder innerhalb des Camps in aller Öffentlichkeit ihr Essen einnehmen. Um dies zu tun, war es nicht nötig zu beweisen, dass man Nichtmarokkaner sei.

30 Jahre später traumatisiert die Religion die breite Masse .

Vor 30 Jahren waren die jungen Marokkaner in ihrem Herzen revolutionär, frei von sozialem Druck, laizistisch ohne etwas zu denken ....

Heute träumt die marokkanische Jugend nicht mehr und wenn doch, dann nur noch vom Auswandern.....

Quelle: http://www.telquel-online.com
No. 148