Salam @salam,

wunder Dich bitte nicht darüber, dass hier einige vom Thema abkommen und somit in ihren ganzen Rechtfertigungsversuchen völlig vergessen worum es eigentlich ursprünglich ging.Das ist ganz normal in diesem Forum:-)

Weißt Du @salam, die Problemsituation Deiner Freundin ist nicht zu unterschätzen. Ich habe von einer Marokkanerin gehört, die, nachdem sie sich getraut hat, die Beziehung zu einem Türken, ihren Eltern zu offenbaren, von ihren Vater übel "verprügelt" wurde. Er hat seine Tochter so eingeschüchtert, dass sie kaum mehr auf die Straße gehen wollte und auch nicht konnte. Im Sommerurlaub hat ihr Vater sie dann auch nach Marokko mitgenommen. Das Mädchen hat nichts geahnt bis es soweit war und die Eltern nach Deutschland zurückfahren wollten. Ihr Vater nahm ihr dann ihre Papiere ab und überließ sie der dort ansässigen Familie. Soviel zu den Ratschlägen:“ Nimm Dich zusammen und erzähle es Deinen Eltern, es wird schon nicht so schlimm sein!!.“

Natürlich ist das ein krasser Fall…..aber ich mag es zu bezweifeln, dass das ein Einzelfall ist oder bleibt. Die meisten hier ansässigen Marokkaner (ältere Generation, die bereits als Gastarbeiter hier ins Land kamen) haben bereits damit Probleme, wenn ihre Tochter den unbekannten marokkanischen „Nachbar“ ehelichen wollen würde, geschweige denn einen Deutschen, der zum Islam konvertiert ist. Und dann wiederum gibt es noch das andere Beispiel, bei dem die Familie die Ehe auch nicht zuläßt, wenn der potentielle Ehekandidat ihrer Tochter nicht amasighischer Abstammung ist. Ganz schön traurig! Meine Beobachtung ist, dass die jüngere Generation hierzulande entweder ihre Eltern 1:1 in ihrer Denk- und Lebensweise kopieren oder aber versuchen eigene Fußspuren zu hinterlassen, und dabei meistens sich dann alleine durchschlagen müssen und somit den Rückhalt in der Familie nicht mehr haben. Dies trifft vor allen Dingen auf die marokk. Männer zu! Die marokk. Frau hingegen schlägt lieber den Weg des geringsten Widerstands ein, und paßt sich lieber dem an was die Eltern diktieren……..bis eines Tages das passiert, was Deiner Freundin widerfahren ist. Sie möchte einen Deutschen heiraten. Das er zum Islam konvertiert ist, wird für ihre Eltern zumindest jetzt kein Balsam sein. Das einzige was die Eltern registrieren werden, ist, dass ihre Tochter somit Schande über die Familie gebracht hat. Und was noch schlimmer ist, bringt die Antwort auf die Frage:“ Was werden die anderen über uns erzählen.“ Spätestens hier sollten alle, die bis jetzt gedacht haben, dass die Eltern ihre Tochter lieben müssten und ihr Vorhaben somit dulden, sich eines Besseren belehren lassen. Denn in dem Augenblick, in der die Tochter ihr Vorhaben beichtet, wird die Liebe, die die Eltern zu ihrer Tochter normalerweise pflegen, primär keine Rolle spielen. Es würde mich wundern, wenn es nicht auch so bei Deiner Freundin ablaufen wird!

Vom Tag der „Beichte“ ab, splitten sich viele Wege:
Entweder die marokk. Frau schafft es die Familie zu überzeugen (seltner Fall)
oder
sie verläßt ihren deutschen ( oder wen auch immer) Freund
oder
sie kehrt der Familie ohne das Thema anzusprechen den Rücken auf nimmer wiedersehen
um sich die ganzen Diskussionen zu ersparen
oder
sie wird, wenn sie es ihnen beichtet, von der Familie verstoßen, beweist danach aber, dass sie mit ihrem zum Islam konvertierten Ehemann „gut“ lebt und versucht weiterhin den Kontakt zur Familie aufrecht zu erhalten.


Damit wollte ich abschließend nur sagen, dass kein Ratschlag zu diesem Thema von einem Externen gut und passent wäre. Es ist schön, dass Deine Freundin eine solche Freundin wie Dich hat, die ihr weiterhelfen möchte. Ich befürchte aber, dass Du ihr im engsten Sinne nicht helfen kannst. Die Entscheidung sollte sie möglichst ohne Beeinflussung anderer treffen, damit sie irgendwann, wie auch immer sie sich entscheidet, auch damit leben kann……

wassalam
Khira