Einen guten Morgen an alle

Als ich nach den Anschlägen vom 11.9. in Marokko ankam haben sich alle meine Bekannten und Freunde ungefragt von dem Terror in Amerika distanziert. Wenn im Laufe meines Aufenthaltes ein längeres Gespräch entstanden ist wurde für mich eine Ambivalenz deutlich. Einerseits wurde der Terror klar verabscheut, andererseits gab es eine deutliche Freude darüber, dass Amerika (dabei wohl die Staatsführung und nicht die Menschen gemeint) endlich mal negative Konsequenzen aus ihrem politischen Handeln erfahren hatte; und dabei wurde auch klar, dass eine Konsequenz geingeren Ausmaßes nicht als adäquat angesehen worden wäre. Anders ausgedrückt: nur ein Anschlag dieses Ausmaßes hatte die Chance das von Amerika verübte Unrecht zu vergelten.

Mittlerweile erlebe ich meine Freunde und Bekannten auch sehr genervt und unter einem Rechtfertigungsdruck stehend (woraus auch immer der sich für sie ableiten mag).Ich allerdings wünsche mir nicht diese Rechtfertiungen, die, soweit ich es beobachten kann, nur dazu führen, dass mir zum 738sten Mal versichert wird, dass die islamistischen Terroristen nicht wirklich im Namen des Islam handeln und keine wahren Muslime sind. Aber: ICH weiß das. Ich frage mich allerdings ob die das wissen.

Von daher sage ich jetzt mal an Mariah: Ich habe kein Intersse, dass sich die Muslime in der Welt rechtfertigen für Terrorakte, die sie nicht begangen haben. Aber ich frage mich, warum nicht die Muslime aller Länder in denen das möglich ist aufstehen, sich aus ihrer Opferrolle verabschieden und in den *Angriff* (verbal) und Protest GEGEN die Terroristen gehen. Sollte das in großer Menge und Lautsärke geschehen, glaube ich, dass dies dann von den Medien auch aufgenommen werden würde (- mag sein ich bin da zu naiv?)

In diesem Sinne allen einen schönen Frühlingstag
Keela


Ich bin nicht dumm, ich hab' nur voll so Pech beim Denken...