Es ist leider unsere Pflicht die Menschen da draussen davon zu überzeugen, dass der Islam nicht Bestien züchtet, die in seinem Namen unschuldige Menschen töten.

Nach dem Vorfall in 2001 war ich in der darauf folgenden Ramadanzeit öfters in der Moschee. An einem Tag sass ich unglücklicherweise inmitten einer Frauengruppe, die ihre eigenen Themen diskutierten, während der Imam gerade predigte. Ist ja keine Seltenheit, zumindest in der hier angesiedelten Moschee nicht . Diese Frauen diskutierten über den Anschlag in NY und trugen ihre Freude zur Schau, wie toll sie es doch finden, dass auf einem Schlag soviele"Ungläubige" umkamen.Die Wut, die in mir aufstieg hätte genügt, diese Frauen an den Kragen zu packen um ihre letzten paar Gehirnzellen ein Ende zu bereiten. Ja, ich war wütend auf ihre Äusserungen, und ich war wütend dies aus dem Mund meiner Landsfrauen zu hören. So naiv es nun jetzt klingen mag, aber bis dahin dachte ich, dass alle meine Landsleute so denken wie ich und meine Familie. Und ich hätte alles und jeden verteidigt, so wie es einige auch in diesem Forum tun, der mir was anderes erzählt hätte. Tatsache ist aber, auch wenn ich es vielleicht an dieser Stelle nicht hätte erwähnen sollen, dass es genug Landsleute unter uns gibt, die diese Anschläge begrüsst haben.

Meine Reaktion auf den Vorfall in der Moschee war die, dass ich seit dem meine Gebete zu Hause verrichte, und zu keiner Zeit mehr dahin gehe.
Ist das die Lösung, frage ich mich? Wohl kaum....!
Und nicht anders ergeht es allgemein den Menschen da draussen. Sie hören die Worte......Muslime, Anschlag, zig Tode......und schnell ist das Bild gemalt. Wir wissen, dass dieses Bild nicht den richtigen Muslimen wiedergibt, aber die Stimmen der Aufklärung sind zu leise als das diese von den Menschen da draussen gehört und verinnerlichert werden würden. Natürlich haben wir keine Lust mehr dauernd uns rechtfertigen zu müssen. Wenn wir aber das Wort "Rechtfertigen" weglassen, und es als unsere Pflicht sehen die Menschen in dieser Sache aufzuklären, dann entstehen auch nicht solche undurchdachten Sätze wie "ich-schäme-mich-jetzt-ein-Muslim-zu-sein"

Wäre ich damals jemand in dieser Moschee gewesen, die zum Islam konvertieren wollte, und hätte ich dann eine solche Diskussion mitgekriegt, so hätte ich mit großer Sicherheit von meinem Vorhaben Abstand genommen. Deshalb dürfen wir nicht böse oder der Sache leid sein, dass wir immer und immer wieder die Menschen aufklären müssen. Sicher ist, wir haben kein Blut an den Fingern, wir haben mit dem was die "anderen" gemacht haben nichts zu tun.

Nur geht es mir mittlerweile echt auf den Senkel, dass bei guten Nachrichten, die "WIR"-Rufe nicht zu überhören sind, und bei schlechten Nachrichten, "WIR" nicht damit zu tun haben wollen. Erst dann wenn "WIR" uns in allen Situationen als eine Einheit sehen und auch zu -allem- stehen, nur dann werden wir mit dem was wir zu sagen haben von allen Menschen dieser Welt und den Medien regestriert.

Ist nur meine Meinung.......

SeiD mir herzlich gegrüsst
wassalam
Khira