hallo thomas, das erinnert mich an eine geschichte, die mir einmal jemand erzählte. er war mit seiner frau im urlaub in spanien. als sie am strand lagen, fragte seine frau ganz harmlos: "wie weit ist es eigentlich bis zur russischen grenze?"

das ist kein witz! diese geschichte illustriert aber, mit welchem backround viele leute verreisen.

und die ziele sind ja völlig austauschbar geworden. in hugarda am roten meer steht hotel an hotel, eines grösser als das andere. wenn du nach hinten raussiehst, hast du das rote meer vor augen, wenn du nach vorn raussiehst, die wüste. in der türkei ist es ähnlich, nur ohne wüste! das ist gewollt: die touristen sollen in abhängigkeit ihrer hotels sein, möglichst nichts ausserhalb verzehren (in der türkei wurden ja schon einmal taschenkontrollen in den hotels vorgenommen, was dann wieder untersagt wurde!)

wenn das die perspektive auch für marokko ist, - und es sieht ja ganz danach aus - dann verliert dieses land für den touristen jeden charme und jeden reiz! vor allem aber jede individualität!

diese hotel-ghettos können auch nicht antwort sein auf die verunsicherung von touristen. zum schluss sitzen die, bewacht, in ihren hotelburgen und sehen, aus sicherer entfernung den einheimischen zu. dann wird aus dem tourismus ein ausflug in den zoo! warum dann nicht gleich disney-land buchen? da weiss man wenigstens, dass alles fiktion und pappe ist.

und disney-land hat noch einen grossen vorteil: man kann dort im american-hofbräuhaus "würstel mit sauerkraut" bestellen.

na, ja! in agadir habe ich entsprechende hinweise auch schon gelesen. gott sei dank noch sehr vereinzelt.

ach! wie wärs mit einem "ballermann" am strand von agadir? der ist doch gross genug, damit deutsche da ihr "wettsaufen" veranstalten können.

aber, im ernst: marokko muss gerade die alternative herausstellen, wenn es als ziel für touristen wirbt.

zb. reise ich als "alleinreisender" nicht mehr nach italien oder spanien! warum nicht? weil ich jeden abend den alltäglichen horror erlebte, am katzentisch neben der küche placiert zu werden. das ist mir in marokoo noch nie passiert. in den hotels, in den ich war, wurde ich nie als gast "zweiter klasse" behandelt.

hoffentlich bleibt das so. dies ist - neben anderem - ein grosser pluspunkt im tourismus marokkos. es wird noch rücksicht auf individualität gelegt. die touristen werden als "menschen" gesehen und nicht als eine "ware".

Jocim