hallo Faust,


>>Der andere, "weiche" Islam, der Sufis und Heiligen, birgt sicherlich auch Gefahren von Scharlatanerie und Missbrauch in sich, aber seine therapeutischen Funktionen sind ebenfalls hinlänglich bekannt.

sollte man etwa davon absehen, für freiheit und gleichheit zu sprechen, da nationalisten und extremisten angeben, sich für sie einzusetzen?

diese etwa 'puristischen' haltungen werden – das ist richtig – auch von den islamisten vertreten. ihren ursprung finden sie jedoch in jahrhunderter geschichte und tradition in kreisen von gelehrten und gebildeten menschen mit affinität für die religion. wenn man wissenschaftliche berühmtheiten wie ibno rouchd oder ibn khaldoun liest, oder menschen begegnet, die über einen hohen wissensstand in der religion verfügen, wird man von ihrem geist und ihrer finesse erstaunt. diese standen allerdings für aufklärung und waren selbst durch obskurantisten verfolgt und bedroht.

deine bemerkung wirft allerdings eine wichtige frage auf; demnach vertreten die islamisten eine auffassung vom islam, die dem 'wahren und reinen' islam nicht nur 'nicht fern', sonder sehr nah sei! diese ungeheure ansicht hat man bislang aus lauter politischer 'correctness' stets verdrängt oder gemieden. vielleicht kommen wir bald, dies zu besprechen. ich habe im moment leider nicht viel zeit.


>> [...] Dass dann damit Politik gemacht wird, ist eine andere Sache.

dem u.a. galt auch mein einwand.


gruß jm