Salam a3lleikum,

verzeiht mir, wenn ich ein paar Worte von Ralph Waldo Emerson
hier einfüge, aber er hat das von mir geschilderte "Gesellschafts-Problem"
trefflich beschrieben:



Du bist du, und ich bin ich. Die Natur will, daß jedes Wesen
seine Eigenart bewahrt und entfaltet. Sie fordert von
jedem von uns: Sei du selbst!

Auf das Selbstsein kommt alles an. Was ich tun muß und
sein soll, kümmert mich allein, nicht, was die Leute
meinen und in mir sehen. Eben diese Haltung
unterscheidet die Großen vom Mittelmaß und der
Niedrigkeit. Das Selbstsein ist oft schwieriger, weil die
Umwelt meint, sie wüßte besser, was du zu sein und zu
tun verpflichtet bist, als du selbst. Gewiß ist es leichter, in
der Welt nach der Meinung und den Wünschen der Welt zu
leben; aber der große Mensch ist der, der mitten im
Gewühl der Menge gelassen seine innere Unabhängigkeit
bewahrt und seine Ideale dort, wo er steht, verwirklicht.

Wer sich nach anderen richtet, zersplittert und zerstreut
seine Kräfte und verwischt seinen Charakter. Obwohl
diese Tatsache offen zutageliegt, lassen sich die meisten
Menschen die Augen verbinden und treten in die eine oder
andere Meinungsgemeinde ein, wodurch sie von sich
selber abkommen und sich selbst verfälschen und
entwerten.

Was ich tun muß, geht nur mich an. Andere haben mir da
nichts zu sagen. Diese Regel bildet den wesentlichen
Unterschied zwischen höheren und niederen Menschen.
Sie ist um so schwieriger zu befolgen, weil es immer
Leute gibt, die meinen, sie wüßten besser, was du zu tun
hast, als du selbst. Es ist leicht, nach der Meinung solcher
Leute zu leben, leicht auch, in der Einsamkeit nach der
eigenen Meinung zu leben; aber groß ist nur, wer mitten
im Menschengewühl mit vollendeter Liebenswürdigkeit
die Unabhängigkeit eines Einsiedlers zu wahren weiß.



Seid mir herzlich gegrüsst & schönes Wochenende Euch allen
Khira