Hallo,

ich will das Thema nochmal aufgreifen, weil ich die Diskussionen darüber in unserer Gesellschaft für unerläßlich halte. Überhaupt kommen die Diskussionen über den Islam in Deutschland und wie er Bestandteil unserer Gesellschaft werden kann 30 Jahre zu spät!

@Tara, sei bitte vorsichtig mit dem, was du aus der "Presse" entnimmst und schaue genau, woher es stammt. Die Debatte um Fereshta Ludin hat sich so hochgeschaukelt, dass ihre Person auch Opfer der Yellow press wurde. Und deren Methoden sind ja allgemein bekannt! Ich habe mal einen Brief von Ludin gelesen, in dem sie beschreibt, wie seinerzeit Alice Schwarzer unter falschem Namen eine Telefoninterview mit ihr geführt hat. Sie hat dabei mit Suggestivfragen gearbeitet und sich dann (in einem Artikel in der EMMA) das herausgepickt, was Fereshta Ludin als "Fundamentalistin" darstellt.
Der Spiegel-Artikel, den Moroccan sunshine oben erwähnt, ist stellenweise nicht besser, weil er unzulässige Assoziationsketten aufbaut (auch wenn er sie danach in einem kleinen Satz relativiert): Frau Ludin - der "Kalif" von Köln - Khomeini !
Das geht wirklich zu weit und ist m.E. Stimmungmache.

Das Urteil des Verf.G. besagt ja das folgende: Die Länder können selbst entscheiden, ob Verbot oder nicht. Aber es muss der Gleichheitsgrundsatz gewahrt bleiben! Vor unserem GG sind alle Menschen gleich! Für den Erhalt dieses Rechtsgrundsatzes sollten wir streiten!

Ich persönlich halte ein Verbot jeglicher Religionssymbole für die schlechtere Lösung, weil ich glaube im Sinne von Vielfalt und Toleranz (und im Zeichen der Wertevermittlung) können religiöse Menschen einen wichtigen Beitrag leisten.
Inhaltlich sind Lehrerinnen mit oder ohne Kopftuch ja ohnehin an die Schulpläne und ihren Eid auf unsere Verfassung gebunden. Wenn jemand dagegen verstößt, gibt es Maßnahmen wie Schulaufsichtsbehörde etc.

Übrigens gibt es in NRW glaube ich 15 Lehrerinnen mit Kopftuch (darunter eine Schulleiterin), die seit langer Zeit unterrichten: Es sind keine Komplikationen bekannt!

Gruß