Hallo Barbara!

In Hamburg steht die Religionszugehörigkeit bei jetzigen Geburten nicht in der Geburtsurkunde.

Nun zu der Frage:

Nach islamischen Recht ist das Kind eines muslimischen Mannes immer Moslem, da die Religion aus islamischer Sicht vom Mann vererbt wird.

Mir ist bekannt, daß die katholische Kirche vom Partner eines nichtkatholischen Mannes/Frau verlangt, daß man diesen/diese ein Leben lang "belatschert", damit die Person konvertiert. Ferner verlangt die katholische Kirche, daß Kinder aus bireligiösen Ehen katholisch getauft werden.

Letzendlich hat ein Kind aus religiöser Sicht beider Religionen gar keine Wahl, da beide Religionen das Kind als zugehörig betrachten. Wie das praktisch gelöst wird, ist mir ein Rätsel.

Zum Thema Religionsunterricht: mein Mann und ich sind beide Shiiten, und wir haben uns darauf geeinigt, daß unsere zukünftigen Kinder sowohl den Religionsunterricht (christlich und moslimisch) in der Schule als auch den Unterricht in der Moschee besuchen. Sie sollen alle Religionen kennen, und es ist letztendlich unsere Aufgabe, ihnen unseren eigenen Glauben nahe zu bringen. Wir halten die Kenntnis für wichtig, da in der BRD die Mehrzahl der Menschen christlich geprägt und die Moslime zumeist Sunniten sind. Nur wer sich in den anderen Konfessionen auskennt, kann selbst sehen, wo die Unterschiede im eigenen Glauben sind und die Toleranz entwickeln, um andere zu akzeptieren. Wie kann ich den Kindern klar machen, warum wir kein Weihnachten feiern, wenn sie die Bedeutung des Festes für die Christen gar nicht kennen? Nur, wenn sie genug Infos über das Christentum haben, kann ich erklären, was und warum wir bestimmte Dinge anders sehen als die Christen.