In der Tat sollen gute Menschen durch Empfehlungen belohnt werden. Aber auch ich kann leider zahlreiche Geschichten bestätigen, die das wiedergeben, was Achim und Erika angesprochen haben.
Wenn ich auf meinen Exkursionen in fernen Ländern Leute einstelle, sind die deren finanzielle Vorstellungen für einen Tag höher, als sie sonst in vier Wochen nicht verdienen. Wenn es zu einer Zusammenarbeit kommt, so weiß ich mitlerweile, haben sie meist die Reise nach Deutschland im Hinterkopf.
Bin ich mit den Mitarbeitern zufrieden, so wird das Arbeitsverhältnis fortgeführt. Fast ausnahmslos kommen dann innerhalb der nächsten Wochen und Monate Bittbriefe (obwohl sie guten Lohn bekommen)in denen sie um Vorauszahlungen, zuschicken von Handy´s oder anderen Dingen bitten. Dann bekommen ich unerwartet irgendeine Flugverbindung mitgeteilt, wo ich mich zu entscheiden habe, ob ich neben dem Visum das Flugticket hier beschaffe oder ihnen Geld überweise, damit sie es sich in ihrem Land kaufen können. Wohlbemerkt: Von einer Reise ist nie die Rede! Es wird aber so getan, als wenn alles selbstverständlich wäre.
Schon im letzten Jahr (ich war extrem geplagt nach einer Westafrikareise)habe ich die Bundesregierung und die Europäische Union kontaktiert, um diese Problematik (durch diese Vorstellung entstehen Zuwanderungsströme) anzusprechen. Ich empfahl, in den Drittweltländern durch TV-Spots u.ä. der Bevölkerung beizubringen, daß hier nicht das erhoffte Paradies ist, in dem es grenzenlosen Wohlstand gibt.

Übrigens weiß ich seit heute, warum mich kürzlich der Frisör in Äthiopien für etwa 2 Euro beköstigt hat, obwohl das Haareschneiden nur 30 Cent kostete: In einem Brief schickte er mir zwei Paßfotos mit der Bitte, damit sein Visum zu beantragen. Er könnte ja dann bald sicherlich in meinem Haus wohnen, hieß es weiter.

Thomas


Beste Grüße
Thomas

In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.