Hallo,

@Mercy:

Danke für Deinen Beitrag, habe ihn gern gelesen. Im Grunde sprechen wir vom gleichen Hintergrund und ich sehe als "Lesender" (als Empfänger Deiner Aussendung), wie schwer es ist, Gottesgeschichte auf's Papier zu bringen, die eigenen Gedanken, das eigene (Ge-)Wissen hier niederzuschreiben. Eigentlich ist es gar nicht mitteilbar - auch wenn wir noch hunderte Einweg-Beiträge absenden.

Ich glaube, daß ich aus dem, was ich aus Deinem Beitrag herauslesen kann, den Menschen "Mercy" mit dem, was er (sie) ausdrücken will, sehr gut verstehen kann. Ja, wie man so sagt, ich könnte das auch "unterschreiben". Denn dort, wo ich in Deinem Beitrag ein "Eck" wahrnehme, statt einer "Rundung" - das fällt mir nicht schwer, damit leben zu können. Für Vergebung durch den Pfarrer bzw. das Essen von Schweinefleisch, dafür habe ich persönlich meinen kulturellen, lebensgeschichtlichen Hintergrund - so, wie Du "Deinen".

...zu "mir selbst zu vergeben" (was ja den Pfarrer sozusagen überflüssig macht): Damit meine ich keinesfalls den Größenwahn, daß ich selbst "mein" Richter bin! In "meinem" Gebet, dem "Vater unser...vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern..." richtet sich diese Bitte an Gott - und, wo ist Gott? Ist Gott weit weg, jenseits des (oder im) Weltall? Ist Gott die Luft, die ich atme? Ist Gott lediglich außerhalb von mir? Ist Gott alles andere, nur ICH nicht? Das "Bodenpersonal" Gottes predigt natürlich, daß Gott außerhalb 'im Universum' sich befindet, die Massenmenschen (Meterware) würden ja glauben, sie seien selbst Gott, könnten aus dem Fenster des 20. Stockwerkes springen, weil sie glauben, sie könnten ohnehin fliegen, weil sie 'allmächtig' sind...! Die "Masse" (Menschen) könnten damit auch gar nichts anfangen! Aber wenn ich zu "meinem" Gott spreche, bzw. in Dialog trete, in dem ich ohnehin und ohne Unterlass "bin", dann findet dieser Dialog "in mir" statt. Wenn ich sage, "egal, was rund um mich herum ist" - so stimmt das auch wieder nicht, weil es mir nicht egal ist! Beten ist nicht die ewige Leierei von Wiederholungen (das kann sehr wohl ein guter Einstieg sein), beten ist, die "Geduld", die "Hingabe" (vorwiegend in der Stille), die Achtsamkeit - ob und wie Gott mit mir in Dialog tritt, ob ich seine Worte, die ich hier niemals auszuformulieren versuchen würde, für "mich" empfangen kann! Mercy, ich sage Dir, ich bin ständig achtsam auf die Botschaft Gottes, auch während des Autofahrens, während des Essens, während der Arbeit, während ... 'immer'. Wenn ich sage 'ständig', dann bitte klebe nicht am Wort! Schon alleine durch das Atmen und durch das perfekte Ablaufen meiner Körperfunktionen, alleine dadurch bin ich ja in einem untrennbaren Dialog mit Gott. Selbst wenn ich nicht an meine Körperorgane denke, sozusagen 'vergesse'...., deswegen hört ja mein Körper nicht auf zu "leben".

Was ich vorhin schon sagte, wenn ich am Wort klebe, kann ich meinen Dialogpartner zum Wahnsinn treiben, zur Weißglut - darum ist ja der einzig wirklich brauchbare, lebendige Dialog, das persönliche Gespräch mit "allen" seinen Sinnen! Ein doofes Beispiel: Wenn ich sage, daß der Audi sher gute Bremsen hat, meine ich doch damit nicht, daß der BMW oder die anderen (nicht erwähnten) Autos "schlechte" Bremsen haben. Jedes Wort hat so viele Äquivalente, Neben- und Gegenbedeutungen! Aber Gott hat uns auch die Sprache geschenkt und "Zeit", was jeder einzelne damit anfängt, das fällt unter die "unverschämte" Freiheit, die ebenfalls "mitgeliefert" wurde. Ein anderes Beispiel: "Positiv" bedeutet doch nicht bedingungslos "positiv". Positiv kann auch sehr negativ sein, siehe Beispiel "Aidstest" bzw. alle "Gesundheitstest's, u.v.m.! Bin ich "....positiv" getestet worden - bricht womöglich eine Welt zusammen!? Biblisch gesehen könnte das natürlich auch wieder positiv sein, dazu müßte ich die "Hintergründe" und dessen Sinnzusammenhänge kennen! (Bitte klebe nicht am Wort 'biblisch'!).

Ich besuche (relativ) regelmäßig den Sonntagsgottesdienst, schätze den Pfarrer unserer Gemeinde sehr! Ich finde, er ist für Munderfing ein Gottesgeschenk. Mein Kulturkreis ist "dieser" hier, mit allem was dazugehört, mit allen Halbheiten, Trägheiten, mit allem Bösen und Guten.

Ein schönes Osterfest - AvP!