Sehr schöner Ausflug - Beschreibung – siehe das Buch von E. Därr „ Marokko vom Rif ...“.
Der Weg hin führt durch heiße Steinwüste.
Bei Cascaden haben wir zwei „Heimische“ getroffen.
Im Schatten direkt am Wasser waren die Decken ausgelegt. Ein Mann war traditionell im „Blau“, der andere war europäisch angezogen. Wir wurden von den Männern freundlich aufgefordert auf den Decken Platz zu nehmen, damit wir uns ausruhen können. Es wurde uns der Tee angeboten.
Es war herrlich.
Wir haben uns mit den Männern unterhalten. Sie haben uns erzählt, dass sie vom Dorf, das man vom Parkplatz sieht (ein paar Hundert Meter weiter) kommen.
Man hat gesehen, das die Cascaden mit ihrem Wasser und die gelegentlichen Touristen eine Segnung für die sehr armen Bewohner des Dorfes sind.
Wir haben uns die Frage gestellt, ob sich die Leute aus dem Dorf bei seinem „Dienst“ bei Cascaden wechseln, oder wie mit dem geringen Profit ( gewöhnlich bezahlt man für den Tee, für den Ruheplatz und evtl. für die kleine Führung zum oberen Teil der Cascaden) umgegangen wird .
Bei unserer Ruhepause haben uns die Männer das „Gästebuch“ gezeigt, in dem sich viele Leute aus ganzer Welt verewigt haben. Wir haben gelesen, wie sich alle auf diesem Platz glücklich gefühlt haben und wie sie sich über die „Gastfreundschaft“ der beiden Männer (die Namen aus dem Buch haben mit den Namen der Männern vor uns gestimmt) gefreut haben.
Mehrmals haben uns die Männer aufgefordert mit ihnen nach Dorf zu gehen und zusammen mit ihnen und ihren Familien Couscous zu essen. Es war sehr nett.
Leider hatten wir nicht so viel Zeit und wir mussten die Einladung höfflich ablehnen.
Zum Abschied hat mein Mann den beiden netten Männern mehr als großzügig für den Tee und die kleine Führung bezahlt. Wir haben an die armen Leute aus dem Dorf gedacht. Auf dem Rückweg zum Auto haben wir die armen Kinder gesehen und mit ihnen auch gesprochen. Das Problem war weniger das Betteln. Ein Junge war sehr, sehr dünn, alle Kinder sehr schlecht angezogen – sehr arme Verhältnisse auf ersten Blick.

Am nächsten Tag sind wir später nach Hause (Hotel Kissan - Agdz) gekommen. Mein Mann hat sofort registriert, das an der Bar einer von den „Cascadenmännern“ sitzt und wird bedient. Der Mann war wieder europäisch angezogen und er trug eine Lederjacke. Der Mann hat uns nicht gesehen.
Wir haben zuerst den Kellner ( sehr sympathischer Junge, mit dem wir uns schon mehrmals unterhalten haben) gefragt, wer der Mann an der Bar ist. Die Antwort war, dass er in Agdz wohnt. Darauf haben wir dem Kellner die ganze „Cascaden-Geschichte“ erzählt. Der hat nur gelacht und gleichzeitig war es ihm peinlich. Er hat uns versichert, dass das Märchen, das uns an Cascaden „vorgespielt“ wurde nicht stimmt.
Darauf hat mein Mann den „Cascadenmann“ zur Rede gestellt. Der Mann war sehr verärgert, dass alles geplatzt hat. Er hat uns erzählt, dass die Stelle an den Cascaden nicht dem Dorf, sondern dem Staat gehört. Und er hat dort eigentlich ein „Restaurant“ unter freiem Himmel eingerichtet.
In dem Moment war uns auch klar, warum die Dorfkinder, die das Wasser aus dem Zuleitungswasserkanal ( unter den Cascaden) holen wollten von den beiden „Cascadenmännern“ verjagt wurden.

FAZIT: an diesen Cascaden sollen die „Cascadenmänner“ NUR für seine Dienste bezahlt werden – von dem Geld sehen die Bewohner des Dorfes nichts.
Vielleicht bekommen die Dorfbewohner bisschen Geld, wenn sie für die Touristen Couscous kochen dürfen – dabei dürfen sie aber die „Cascadenmänner“ nicht verraten.
Wer etwas für die Kinder im Dorf machen möchte, sollte den Kindern Orangen/Kleidung/Brot schenken.