Hallo Ulla,

zu deiner Frage, warum gerade das Thema "Kopftuch" immer wieder so großes Aufsehen erregt, fällt mir Folgendes ein:

Unter Nicht-Muslimen herrschen enorme Vorurteile zum Thema "Kopftuch". Für viele, gerade für Frauen, die sich für "emanzipiert" halten, steht das Kopftuch für Unterdrückung und Zwang, genauso wird leider in zu vielen Köpfen der Islam immer wieder fälschlicherweise als Religion voller Zwänge für die Frauen gesehen. Diese Meinung kommt einfach daher, dass für Nicht-muslimische Frauen es schwer vorstellbar ist, ein Kopftuch oder einen Schleier zu tragen. Und dann ist es einfach, sich der stereotypen Meinung anzuschließen "Kopftuch unterdrückt die Frauen", weil´s die verbeitete Meinung ist.

Aber: warum können Nicht-Muslimas nicht einfach akkzeptieren, dass muslimische Frauen anders denken, sie eine andere Kultur und andere Traditionen haben und es für sie nicht nur normal, sondern eine Ehre ist, das Kopftuch zu tragen? Dass es freiwillig und gerne geshcieht und nichts mit Unterdrückung zu tun hat? Es gibt ganz andere Beispiele überall auf der Welt, wo Frauen unterdrückt werden, aber das Kopftuch gehört bestimmt nicht dazu!

Zu mir muss ich sagen, ich bin Christin, würde mich auch durchaus als emanziüiert bezeichnen, schreie aber nicht empört auf, wenn ich Muslimas mit Kopftuch sehe - das ist für mich genau so normal, wie es für mich normal ist, kein Kopftuch zu tragen! Warum ist es so schwer, etwas zu akkzeptieren, nur weil es ungewohnt ist? Warum muss man dann immer etwas suchen, um den Zeigefinger drauf zu richten und zu schreien "das ist schlecht, das ist Unterdrückung.....", ohne eigentlich wirklich Ahnung vom Islam zu haben???

Wer sich für die Frauenrechte und gegen Unterdrückung einsetzt, super, respekt, es gibt sehr viel zu tun in dieser Hinsicht! Aber das Thema Kopftuch ist die falsche Richtung, das gehört nicht dazu!

Liebe Grüße

Miriam