Hallo zusammen, hallo Jocim,

du sprichst von einem Wettkampf der Kulturen. (Fairer) Wettkampf bedeutet jedoch gleiche Voraussetzungen und gleiche Mittel und Möglichkeiten, sind die nicht gegeben, macht ein Wettkampf keinen Sinn, weil der Sieger feststeht. Also brauchen wir, wie du am Ende schreibst, einen Dialog der Kulturen mit dem beidseitigen Willen, nicht nach dem Sieg zu streben sondern nach dem Ausgleich und (in diesem Punkt gebe ich Ibno ausdrücklich Recht) mit ehrlicher, gegenseitiger Toleranz und Respekt. Und warum soll nicht ein "neuer Geist" wehen??? Aus jeder Krise erwächst die Chance auf Verbesserung!!! Und Soheib Bencheikh ist sicher ein Vertreter eines frischen Windes.

Du schreibst zu Beginn des Postings: "...dass die muslims nur eine wahl haben: entweder von ihrem glauben abzurücken, oder - im gegenteil - ihren glauben zu betonen!" Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit: Nämlich einen frischen Wind zuzulassen, einen Dialog innerhalb der mulimischen Gemeinschaften zu beginnen oder weiterzuführen, damit die Weltoffenheit des Islam auch dem Westen gegenüber transparent zu machen, fortschrittliches, humanes und kooperatives Gedankengut zu transportieren um dann doch auf gleicher Augenhöhe im Dialog mit der westlichen Welt zu stehen.

In diesem Sinne wünsche ich für die Realisierung des islamischen Instituts in Marseille alles Gute.
O-Ton Bencheikh: "Das wird, so hoffe ich, ein Zentrum, das auf beide Ufer des Mittelmeeres ausstrahlt. Ein Zentrum, das von der Größe der europäischen und französischen Aufklärung profitiert sowie von der tiefen Spiritualität und dem hohen Anspruch der moslemischen Ethik."