Assalmou 3la Man Itab3a Al Houda !

 Antwort auf:
Hallo! Vielen Dank für die Zusendung des Beitrages aus eurem Forum. Da ich mich zwar schon registriert habe die Freischaltung aber noch andauert und einige mir den Tipp gaben es mit einer einstweiligen Verfügung zu versuchen, möchte ich gerne folgenden Text an die Forensteilnehmer weiterleiten:

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Ramis Örlü: Seit wann muss man seine Unschuld beweisen?

Göteborg, den 13. Januar 2003

Sehr geehrte Damen und Herren, welche trotz Diffamierung meiner Person, zu
mir hielten oder den Kontakt aufrechterhielten: Ihnen gilt dieser Brief!

Werte Redakteure und Journalisten, welche trotz Verlockungen der Wahrheit
auf der Spur sind und allen Einschaltquoten und Auflagen zuwider, einem
Menschenleben und der Gerechtigkeit mehr Wert beimessen, als es der
Hauptteil ihrer Kollegen tut: Ihnen gilt dieser Brief!

Liebe Freunde und Kollegen, die nicht Gerüchten und Verleumdungen, sondern
einem Menschen - der mit oder neben ihnen lebt - glauben schenken und ihm
mit Rat und Tat zur Seite stehen: Euch gilt hier Brief!

As-Salamu alaikum liebe Schwestern und Brüder, welche mit Bittgebeten, Rat
und Tat mir eine große Hilfe waren und trotz meines Fehlers – das Gute im
Menschen annehmend sich einem Journalisten, dessen Ehre käuflich und Wort
heuchlerisch ist, zu äußern und somit die Bürger dieses Landes in Angst und
Panik zu versetzen, wenn es um junge Muslime geht – mir verziehen: Euch
gilt dieser Brief!

Seit wann muss man seine Unschuld beweisen?

Das die Medien nicht die vierte Gewalt im Staate sind ist vielen bewusst.
Dass sie Kanzler- und Ministerposten zum Wackeln bringen und über Recht und
Unrecht, sowie Schuld und Unschuld bestimmen ist ein trauriges Kapitel der
jetzigen Zeit. Sie ist die unantastbare Gewalt im Staate.

Das die öffentlich-rechtlichen Sender in Sachen Sachlichkeit und
Fundiertheit anders seien, wurde mir jüngst zum Verhängnis. So wurde aus
mir eine fiktive Person, die muslimische Studenten an der Ruhr-Universität
Bochum organisiert, sie zum Hass gegen „Ungläubige“ aufruft und ihr Töten
empfiehlt. Aus aktuellem Anlass, d.h. wegen einer bevorstehenden erneuten
Ausstrahlung des TV-Berichts, möchte ich mich kurz zu Worte melden.

Mein Schreiben ist keine Leidbekundung, sondern soll die Ungerechtigkeit
und das „mit Füßen treten“ der Individualrechte eines Bürgers - welche
dieser Staat mit all seinen Institutionen unentwegt den Bürgern suggeriert
– zum Anlass nehmen, um die Ohnmacht eines Bürgers – der sich nichts zu
Schulden kommen lassen hat, aber dessen ungeachtet unentwegt seine Unschuld
erklären und beweisen soll – darzulegen.

Was das Ertragen der zeitlichen, psychischen und finanziellen Verlust und
die Einbußen in meiner universitären und akademischen Laufbahn betrifft, so
habe ich den Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit dieses Staates, dessen
Staatsbürger und lebenslanger Bürger ich bin, aufgegeben. Doch werde ich
nicht zulassen, dass durch meine Person und durch meinen Fehler (welcher
darin besteht ein Interview eingegangen zu sein) das Feindbild Islam in
diesem Land aufrecht erhalten wird. Allein aus diesem Antrieb heraus, werde
ich alles daran setzen, dass bestimmte Menschen, TV-Sender und
Institutionen im Volk kein Gehör mehr finden, um sie somit von ihrem
einzigen Götzen (Kapital, Ansehen, Ruhm etc.) zu trennen.

Gerade jetzt wo Kriege geführt und neue an der Tagesordnung stehen, welche
nicht nur durch erhöhte Erdölpreise ihren Einfluss auf Europa zeigen
werden, sollte uns allen – den Menschen in diesem Land - etwas an einer
differenzierteren Betrachtung des Gegenübers und seiner Lebensauffassung
(denn diese sind es, die sein Handeln lenken) liegen. Es geht hier nicht –
um Vorweg der Kritik „den Wind aus den Segeln zu nehmen“ – um ein
totschweigen von Missständen, welche durch Bürger islamischen Glaubens
verursacht wurden, sondern um eine offene und ehrliche Diskussion über all
das, was den Islam mit anderen Religionen und Lebensordnungen verbindet,
sowie was ihn von anderen unterscheidet.

Im Anhang an diesen Brief finden sie meinen Antrag auf eine einstweilige
Verfügung gegen den Sender Phoenix (der die Strafanzeige gegen einige
Journalisten, den WDR, die ARD, sowie einen Brief an den Sender Phoenix
enthält), welcher – trotz folgender Verlautbarung des Amtsgerichts
Ibbenbüren: „Das dafür maßgebliche Interesse des Klägers ist angesichts der
von ihm behaupteten massiven Rufschädigung durch die zumindest bundesweit
ausgestrahlte Sendung als erheblich anzusehen.“ - heute durch das
Landgericht Münster mit dem Argument „unzureichende Begründung“ abgelehnt
wurde. Ich frage mich, ob diese Amtsträger überhaupt meine Stellungnahme
durchgelesen haben oder ob bei der Rechtssprechung andere Kriterien, als
die Wahrheit, zur Geltung gekommen sind. Egal ob ich auf Erden noch
Gerechtigkeit spüren werde, eins steht nicht nur für Muslime fest, nämlich:
Das Jüngste Gericht!

„Und Wir werden (genaue) Waagen der Gerechtigkeit aufstellen für den Tag
der Auferstehung, so dass keine Seele in irgend etwas Unrecht erleiden
wird. Und wäre es das Gewicht eines Senfkorns, Wir wollen es hervorbringen.
Und Wir genügen als Rechner.“ (Qur´an 21:47)

Mit freundlichen Grüßen

As-Salamu alaikum

Ramis Örlü


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"Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie.",A.H
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