Eigentlich ist dem, was erika berichtet, nicht viel zuzufügen. dennoch stellen sich einem beim lesen einige fragen, die dringend antworten benötigen.
erika meint, Islamisten hätten mehr Rückhalt v.a. in den armen Bevölkerungskreisen. stimmt diese einschätzung, sollen in marokko über 6 Mill. islamisten sein, denn soviele arme gibt es auch in diesem land. das ist auf jeden fall eine menge. ich gehe aber davon aus, dass erika eben nicht alle meint, sondern nur den teil, der mit dem islamismus als politische haltung immer mehr an die oberfläche erscheint. nur frage ich mich, wie es denn überhaupt möglich, dass arme bevölkerungskreise v.a. mit knappen mitteln überhaupt so mobilisierungsfähig werden.ich glaube eher, dass islamismus in marokko ein phänomen der klassischen staatsklientel, die im zuge der privatisierungspolitik seit beginn der 80er jahre und jetzt durch
das desengegement des staates als bsiheriger hauptarbeitgeber immer mehr ausgeschlossen wird und häufiger sicherheitsängste hat. jetzt, wo sich marokko als staat und privatwirtschaft auf die globalisierung vorbereitet, spürt diese kategorie die konsequezen der letzten entwicklung in den letzten 20 jahren hautnah.
manch ein staatsfunktionär kann heutzutage seinen kindern nur mit schmiergeldern eine beschäftigung sowohl im öffentlichen als auch im privaten bereich finden. von solchen staatsfunktionäen, die es bis zu anfnag der 80er jahre gut hatten, gibt es heute eine menge in der klemme und insbesondere in den großstädten, selten aber in den armenvierteln. dort ist eher der offizieler islam allgegenwärtig und wird in der person des moscheepredigers als angestellten des ministerium für kult und religion verkörpert. es mag wohl sein, dass Islamisten in diesen armentvierteln verkehren auf der suche nach anhängern, aber es ist nicht der wirkungsbereich marokkanischer islamisten,welche politische ziele verfolgen.

rest folgt.

umni