Lieber Ibno_Rouchd

Dein Problehm ist ein oder auch zwei Sprichworter.
"Wenn Du mit einem Finger auf andere zeigst weisen drei Finger auf Dich selbst" oder "Den Splitter im Auge des anderen siehst Du, aber den Balken im eigenen Auge siehst Du nicht".

Das Haupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Amba (Titel vergleichbar mit dem eines Pontifex) Chenouda III., wurde 1981 festgenommen und stand bis 1985 unter Hausarrest. Man kann davon ausgehen, daß seither fast jeder vierte im koptischen Episkopat Maßnahmen der Einschränkung seiner persönlichen Freiheit unterlag. Ursache des Arrests war die Aussage des Patriarchen, er wolle die Gewalttätigkeiten gegen die Kopten anzeigen. Nach einer langen Serie von Gewalttaten und Morden wurde am 17. Juni 1981 ein ganzes Viertel in Kairo, Zawya-el-Hamra, wo Christen und Muslime seit langem beisammen wohnten, überfallen und durch islamische Integralisten mit Brandsätzen und Waffen verwüstet. Obwohl die Zahl der Todesopfer nie genau beziffert wurde, kamen schätzungsweise nicht weniger als 20 Menschen ums Leben und wurden etwa 100 verletzt. Unter den entsetzten Augen ihrer Eltern wurden Kinder aus den Fenstern geworfen, Kirchen in Brand gesetzt, Geschäfte und Wohnungen geplündert: Gruppen fanatischer Islamisten wüteten ungestört zwei ganze Tage lang, ohne daß die Polizei es wagte einzuschreiten. Die Reaktion des damaligen Präsidenten Sadat auf diese Gewalttätigkeiten war die Absetzung am 5. September des Patriarchen Chenouda und sein Hausarrest, von dem bereits die Rede war. Gut einen Monat später, am 6. Oktober 1981, fiel Präsident Sadat einem Attentat eines islamischen Kommandos zum Opfer. Es sind zahlreiche Vergehen und Beschimpfungen dokumentiert, die sich auf den Straßen gegen christliche Ordensleute richten, sowie Überfälle auf Kirchen und Kultstätten. Im Februar 1987 wurden in der kleinen Stadt Sohag (in Oberägypten) nach dem Beginn eines Brandes, der zufällig in der örtlichen Moschee ausbrach, zwei Kirchen - eine koptisch-othodoxe und eine protestantische - von Gruppen integralistischer Islamisten angezündet und schwer beschädigt. Sie waren der Überzeugung waren, daß die Christen am Brand ihrer Moschee schuld seien. Andere Nachrichten von Gewalttaten gegen Christen kamen aus der Stadt Beni-Souef (115 Kilometer südlich von Kairo).