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Deutsche wenden sich von liberalen Werten ab

Berlin (epd/KNA) – Die Deutschen kehren sich zunehmend von grundlegenden Werten einer liberalen Gesellschaft ab. Das geht aus der Studie „Deutsche Zustände“ des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung hervor. In der Einstellung der Deutschen gegenüber Ausländern, Juden, Homosexuellen, Behinderten, Obdachlosen und Straftätern sei ein „Klima der Vergiftung“ festzustellen, sagte der Sozialwissenschaftler Wilhelm Heitmeyer bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) bezeichnete die Gesellschaftsstudie als „Dokument der Selbstaufklärung der deutschen Gesellschaft“.

Laut der repräsentativen Umfrage unter mehr als 2700 Bundesbürgern sind 55 Prozent der Deutschen der Auffassung, dass es zu viele Ausländer in Deutschland gebe. 28 Prozent plädieren dafür, dass Ausländer zurück in ihre Heimat

geschickt werden, wenn Arbeitsplätze knapp werden. 16 Prozent äußerten die Meinung, dass „die Weißen zu recht führend in der Welt“ seien. Überdies hätten 40 Prozent der Befragten erklärt, dass diejenigen, die schon immer in der Bundesrepublik leben, mehr Rechte haben sollten als Zugezogene, heißt es in der Studie.

Thierse nannte die Ergebnisse „ernüchternd und aufschreckend“. Politiker und Journalisten hätten eine „unaufgebbare Verantwortung dafür, wie über solche gefährdeten Minderheiten geredet wird“. Erschreckend sei das Beispiel der Zuwanderungsdebatte: „Wer hier Ausländer nur als Problem oder Sicherheitsrisiko behandelt, bestätigt feindselige Mentalitäten“, sagte Thierse. Die deutsche Demokratie sei aber gefestigt.

71 Prozent der Befragten teilten zudem die Ansicht, dass Muslime in Deutschland nicht nach ihren Glaubensgesetzen leben sollten. Für 53 Prozent sind Moscheen ein Zeichen dafür, dass der Islam seine Macht vergrößern wolle. Heitmeyer sagte, die Vorurteile gegenüber dem Islam zögen sich durch alle Bildungsschichten.

Abwertende Einstellungen gegenüber Fremden, aber auch gegenüber Homosexuellen und Obdachlosen seien in Ostdeutschland nach wie vor besonders stark ausgeprägt, so der Sozialforscher. Dagegen gebe es zwischen den alten und den neuen Bundesländern beim Thema Antisemitismus keine Unterschiede mehr. Hier hätten sich die Ostdeutschen bereits an die Westdeutschen angeglichen, die traditionell reservierter gegenüber Juden gewesen seien. Heute würden sich 22 Prozent der Deutschen über zu viel Einfluss von Juden beklagen. Heitmeyer kritisierte in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass die Schändungen jüdischer Friedhöfe sich seit den siebziger Jahren verdoppelt hätten.

Im Rahmen der auf zehn Jahre angelegten Langzeitstudie hatte das Bielefelder Institut im Sommer dieses Jahres mit der Umfrage begonnen. Bis 2011 soll jährlich ein Bericht über „menschenfeindliche Mentalitäten“ vorgelegt werden.

Quelle : SZ
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"Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie.",A.H
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