Hallo Ulla,

die meisten hier im Forum sind ja, sofern sie keine Muslime sind, relativ interessiert am Islam und offen. Ich habe mich aber gefragt, welche Gedanken wohl solche Passagen bei Menschen auslösen, die, ohne bislang Berührungspunkte zu haben, sich einfach mal über den Islam informieren möchten. Und dann auf so etwas treffen...

Als ich den Namen Fatimah Grimm las, fiel mir ein, daß ich noch ein Heftchen im Bücherregal stehen habe: "Frau und Familienleben im Islam" von Aisha B. Lemu und Fatimah Grimm, Schriftenrteise des Islamsichen Zentrums München Nr. 20, 1991.

Ich hab mir Grimms Aufsatz "Famileinleben im Islam" noch mal durchgelesen und möchte ein paar Passagen daraus zitieren. Ihre Argumentation liest sich so, daß es im "Westen", und hier ist sie nicht in der Lage, zu differenzieren, sie schließt außerdem in den "Westen" gleich den Kommunismus und den Sozialismus ein, prinzipiell eine Werte-lose Gesellschaft ist, es weder familiäre noch andere sozialen Bindungen gibt, Kinder ohne jede Kultur aufwachsen, Menschen egoistisch und verantwortungslos handeln etc. Dagegen ist es nur in einem islamischen Umfeld/ in einer islamsichen Familie gewährleistet, ein liebe-, respektvolles und kultiviertes Miteinander zu pflegen. Obwohl die Frau die Möglichkeit hat, sich nach ihren Wünschen zu bilden, ist ihre "natürliche Aufgabe" die Erziehung der Kinder und das Führen des Haushaltes.

Alles in allem vermitteln mir Menschen mit solchen Denkstrukturen ein sehr mulmiges Gefühl.

Hier die Auszüge:

"Schließlich träumt die überwältigende Mehrheit der jungen Frauen noch immer davon, einen Ehering am Finger zu tragen, in einer gemütlichen Wohnung als Frau Soundso zu leben und die Kinder einem geordneten Zuhause großzuziehen, genauso wie junge Männer es bevorzugen, "sie" mit "das ist meine Frau" anstatt "das ist meine Freundin" vorzustellen. Weder der Sozialismus noch andere "ismen" konnten das entwurzeln, was der menschlichen Natur schon vor urerdenklichen Zeiten eingepflanzt worden ist."

"Wenn auch im Westen Gefahren für die Familie und insbesondere für die Ehe erfolgreich aufkommen konnten..."

"Für Menschen, die mit der heute im Westen vorherrschenden Lebensweise eng vertraut sind, mag das unglaublich klingen. Warum soll man die Kinder nicht in den Kindergarten schicken und ihre Erziehung der Schule überlassen?... Es gibt so viele nützlichere und einträglichere Dinge als auf Kinder aufzupassen und sich um alte oder kranke Familienmitglieder zu kümmern."

"Deshalb brauchen sie (die Kinder) eine Mutter, die die Sorge um ihre Kinder nicht als einen Halbtagsjob, sondern als eine ihrer ersten Pflichten ansieht."

"...wichtig ist auch, daß die Kinder schönen Koranrezitationen zuhören können... und sie sollten Wörter wie Allah und Muhammad (s) mit liebevoller Stiimmer ausgesprochen hören... Die kinder sollten wirklich schöne Kalligraphien an den Wänden sehen, vielleicht da und dort einen guten Teppich und andere Dinge, die in einer westlichen Wohung nicht zu finden sind."

"Die Mutter könnte sie (die Geschichten der Propheten), während sie ihren Haushaltspflichten nachkommt, dem Kind erzählen, und in den meisten Fällen werden sehr nette Gespräche folgen, weil das Kind Fragen hat und seine eigenen Ansichten mitteilen möchte. Auf diese Weise kann zweifewllos der Charakter des Kindes geformt und Werte begründet werden, die ihr ganzes Leben lang ihre Gültigkeit behalten."

Viele Grüße,

daisy