Ich habe 2 Fragen, die vielleicht jemand aus dem Forum beantworten kann. Immer wieder höre und lese ich von Deutschen, die zum Islam übergetreten sind. Was ich nicht verstehe:

1. die Namensänderung bei Konvertierung zum Islam. Warum ist das notwendig? Schließlich haben meine Eltern meinen Namen liebevoll für mich ausgesucht, er ist auch Teil meiner deutschen Kultur, warum kann ich nicht Moslem/in sein und meinen Namen behalten?

2. Einige deutsche Frauen legen nach der Konvertierung auch ein Kopftuch an. Ich verstehe, daß in vielen moslemischen Ländern das Kopftuch Tradition ist und oft auch praktisch (bei großer Hitze, bei der Landarbeit, in Kirche oder Moschee, in Ehrfurcht vor Gott).

Doch warum in Deutschland? Ich empfinde das Kopftuch als Einschränkung von Freiheit und Gleichberechtigung, zB beim Sport, ein Mädchen kann nicht so unbeschwert herumtollen wie Jungen. In www.muslim-info.de lese ich immer wieder von moslemischen Frauen, die eine Arbeit in Deutschland suchen und schreiben "ich bekomme keine Arbeit wegen meinem Kopftuch".

Ich bin Abteilungsleiterin in einer Firma. Ich würde auch nicht das Risiko eingehen, eine Frau mit Kopftuch für bestimmte Positonen einzustellen und zum Beispiel als Key Account Manager zu Kunden wie Daimler-Chrysler, Audi etc. zu schicken, wo sie mit dem Vorstand um Aufträge verhandeln üßte.

Damit Ihr mich versteht: Wenn ich in Marokko leben würde, in gleicher Position, und alle Frauen tragen Kopftuch, dann entspricht das der Kultur des Landes und ich würde auch eines tragen.

Wenn man allerdings in Deutschland lebt, dann sollte man sich hier auch anpassen. Wenn man das nicht will, ist das ok - aber man darf sich dann nicht beklagen, daß man auf dem Arbeitsmarkt in Positionen mit Außenkontakt weniger Chancen hat.

Gestern war ich beim Frauenarzt - da kam ein moslemisches Paar. Er in weißem langen Hemd mit Turnschuhen, langer Bart,und Moslem-Kappe, sie im schwarzen Tschador - vom Kopf bis Fuß eingehüllt. Ich kam kurz ins Gespräch mit ihr. Sie war keine arabische Frau, sondern Deutsche! Ja, mich erstaunt das. (Mich hätte auch interessiert, wo er arbeitet...)

Bitte versteht mich nicht falsch, falls hier kopftuchtragende Frauen sind. Grundsätzlich kann ich auch den Übertritt zum Islam nachvollziehen. In unserer Gesellschaft gibt es eine Überbewertung des Äußeren und der "Show" und viele Menschen sind auf der Suche nach inneren Werten. Die Hinwendung zur Religion, egal ob es Islam oder Christentum oder der Buddhismus ist, mag Antworten geben.

Aber die Sache mit dem Namen und dem Kopftuch, das verstehe ich nicht. Danke für Antworten!