amira! warum machst du dieses thema zu deinem? katharina wird schon wissen, was sie hier schreibt.

die religion verbietet viel. aber die menschen setzen sich manchmal über die verbote hinweg und hoffen, dass es keinem auffällt! und wenn es doch jemandem auffällt? na, ja: sie schaden ja niemandem, zwingen niemandem ihren willen auf! sie tun es - wenn überhaupt - freiwillig und gern.

ich weiss nicht, ob der einzige hinderungsgrund vieler männer in marokko der wunsch ist, eine pompöse hochzeit auszurichten. die familien sehen schon sehr genau hin, wen die tochter heiraten möchte. und wenn der mann der tochter keine materielle absicherung bieten kann, dann wird es auch meist mit der hochzeit nichts.

ich habe in marokko sehr viele verhältnismässig "alte" männer mit sehr jungen ehefrauen getroffen. woran liegt das? meistens kommen männer erst spät (manchmal über umwege) in eine berufliche position, die materielle sicherheit verspricht. dann erst können sie ans heiraten denken. und natürlich verheiraten die eltern ihre töchter gern an männer, die ihre töchter versorgen können (und die kinder!)

man mag es drehen und wenden wie man will! sexualität gehört zum menschen wie das atmen und essen. und die sexualität zeigt sich in vielen varianten und vorlieben und abneigungen. ich schaue den menschen nicht ins schlafzimmer! allah tut es sicher auch nicht. das ist, finde ich, ein beruhigendes gefühl.

@-marabut: dass die anteile der homosexuellen in der sogenannten "spassgesellschaft" steigen, ist wohl nur deine vermutung! anders wird ein schuh draus: erst eine gesellschaft, die sich von zwängen und einer engen moral trennt, also das individuum mit seinen wünschen und lebensplanungen wahrnimmt, kann freiräume schaffen. diese freiräume können dann die menschen nutzen, um sich zu verwirklichen. das mag zb. der wunsch eines mannes sein, auch einen sexuellen kontakt zu einem anderen mann aufzunehmen. diesem wunsch stehen heute weniger hemmnisse gegenüber, als noch vor 30 jahren. warum sollte ein mensch diese freiheit nicht nutzen?

im gegenteil: er sollte sie nutzen. die identität eines menschen bestimmt sich nicht aus den normen, die ihn umgeben und denen er strikt folgt! die identität entwickelt sich in der frage, ob diese normen für ihn sinnvoll sind. dann erst erfährt er seine freiheit - und seine grenzen!

J.