Hallo a Si Thomas,
im meinem letzten Beitrag wollte ich nur darufhinweisen, dass die Frage der Vertretung der Muslime eine alte und sehr problematisch ist.
Ich habe das Gefühl , dass Sie gerne Strukturen im Islam hätten, wie die der katholischen Kirche.
Ich habe Sie daraufhingewiesen, dass obwohl diese Strulturen vorhanden sind, es viele Christen und Christinen gibt, die das anderes sehen als Sie.
Sie sehen das ganze aus der katholischen Perspektive und das ist ihr gutes Recht, wenn Sie Katholisch sind.
Ich glaube , entweder kennen Sie keine christliche Fundamentalisten oder sie wollen sie nicht wahrnehmen.
Es gibt innerhalb der katholischen Kirche und im gesamten Christentum
( vor allem in den USA und Latein-Amerika ) christliche Fundamentalisten, die sehr radikal sind und alle ihre Ziele und Deutungen im Namen des Christentums tun, obwohl es die offiziellen Kirchen( katholische und evangelische) gibt.
Ich behaupte, sogar , dass in den Vereinigten Staaten die größten chrsitlichen Fundamentalisten gibt, welche über eigne Fernsehenkanäle, Zeitungen, Schulen und Geschäfte verfügen und dass sie dort einen großen politischen Einfluß haben, ganz zu schweigen von den jüdischen Organisationen .
Dies alles obwohl es bereits christliche Institutionen, d.h einen offiziellen Christentum ,gibt.
Das Problem im Islam , lieber Thomas, hat nicht mit dem Fehlen einer Institution, die so zu sagen, eine offizielle Interpretation des Islam repräsentiert , verteidigt und sich immer von terroristischen Anschäge distanziert. Das existiert bereits.Das Land Marokko als Beispiel ist ein Religionstaat, d.h der Staatsrepräsentant ist ein Weltlicher und Geistlicher Vertreter zugleich und dennoch gibt es islamische Fundamentalisten in Marokko.
Damit will ich Ihnen sagen, dass das Problem mit der Einführung einer Institution oder der Wahl eines einzigen Moslems beendet werden kann.
Die Hintergründe sind immer komplexer und für den Laien nicht so einfach nachvollziehbar.
Es geht u.a um die Interpratationen des Korans und der Hadits ( Sprüche des Propheten Mohamed) und diese Problem hat mit einem Innerenkampf im Islam zwischen den Gelehrten, welche den Islam modern und offen interpretieren und denjenigen, welche sich auf andere Interpratation der konservativen Gelehrte von Al-Hanbali bis Said Qotb.
Und wenn die Armut und Unterdrückung da sind , dann ist es sehr schwehr eine vernünftige Diskussionen darüber zu führen.
Der Islam braucht eigentlich einen neuen Luther, eine Aufklärung im Sinne der Durchsetzung der Rationalität à la Descartes und eine Säkularisierung der Gesellschaften.
Der marokkanische Philosph Abid al-Jabiri, ein Averorist , d.h ein Anhänger von Ibn Ruschd( Averros), wollte er eine Erneuerung im Islam anknüpfend an Ibn Ruschd, der muslimische Philosoph, der eine Rationalsierung im Islam durchsetzen wollte, dessen Bücher und Schriften von den damaligen Fundis aber verbrannt wurden.
Das Probelm ist nicht so einfach wie Du glaubst.
Es fehlt einfach an allem !
- Korrupte Staaten wollen das Volk nicht aufklären
- Amerika fördert diese Staaten, weil sie Pro-Amerikanisch sind
- Die Armut und Verzweiflung in den islamischen Ländern zwingt Menschen radikal zu denken.
- Das Weltwirtschaftsystem produziert Armut und Soziale Ungerechtigkeiten
- Es gibt keinen ernsthaften Willen im Westen, die Armut in Rest der Welt zu bekämpfen
- 14% der Weltbevölerung ( Europa, USA, Kanada,Japan) lebt in Reichtum und Überfluß und der Rest der Welt muß sich um ein Ei treiten.
Die o.g Punkte haben mit den Hinterdründen des Islamismus und Radikalismus zu tun und nicht, dass es im Islam nur um eine Istitution( eine Stimme ) geht.
Der Islamismus und Radikalismus ist eine Version des Kampfes gegen die Moderne, Armut und Ausbeutung.
Der christliche Fundamentalismus ist ein Kampf gegen die Moderne( Individualisierung,Gottlosigkeit ) und die Säkularisierung.

Gruß
Uschen


Tidt n umya!