Hallo Bahia!

Leider ist es nicht möglich, nur nach deutschem Recht zu heiraten, da diese Ehe dann im Iran ungültig ist. Diese "Hinkende Ehe" (deutscher juristischer Fachausdruck) hat schwerwiegende Konsequenzen, da unsere Kinder dann z. B. unehelich wären, was in einem islamischen Land wie dem Iran nicht geht. Ferner hat es auch eine Bedeutung bei so unangenehmen Sachen wie Erbschaft etc., da ich nur als im Iran anerkannte Ehefrau erbberechtigt bin. Das mit dem Konvertieren ist wie gesagt, eine Spitzfindigkeit des Irans und einiger Golfstaaten, keine Regelung der Schiiten bzw. Sunniten. Es hat mir einfach nicht ausgereicht, nur in Deutschland verheiratet zu sein. Meine Schwiegerfamilie ist zwar nicht so, aber trotzdem ist es überauß wichtig,"ordentlich" verheiratet zu sein.

Nein, ich trage kein Kopftuch in Deutschland, da ich ja nicht wirklich gläubig bin. Ich denke, ansonsten würde ich dies schon tun. Wenn ich im Iran leben würde, müßte ich standig Hedjab tragen, da diese Vorschrift für alle dortigen Frauen (auch Christinnen und Jüdinnen gilt), so trage ich nur Hejdab, wenn ich dort im Urlaub bin.

Das mit der Hassan II. - Moschee ist mir bekannt, und ich kenne es aus dem Iran, daß "Westler" immer etwas freundlicher behandelt werden, wenn sie sich nicht völlig einwickeln, aber Du mußt bedenken, daß ich mit einem "offensichtlichen" Moslem unterwegs bin (auch wenn dieser nicht gläubig ist)und gerne das Grab von Moulay Idris besichtigen möchte, was Nichtmoslems verwehrt ist. Ich möchte gerne alles tun, um die religiösen Gefühle der dortigen Menschen nicht zu verletzen, und bin gerne bereit, mich so weit es geht, anzupassen und zurückzuhalten.

Yours,

Indre