Erst mal - eure Diskussion gefällt mir - sehr informativ!Vielleicht darf ich mich auch bei ein paar Sachen einmischen... Was mir in Marokko gut gefallen hat (ich war letztes Jahr insgesamt 2 Monate dort), ich finde, dass Moslems im allgemeinen ihre Religion viel mehr nach außen hin präsentieren,sie sind stolz darauf. Während hier die Frage nach der Religion meistens sehr verschämt beantwortet wird. Religiös zu sein gilt in Deutschland(und Österreich) als irgendwie rückständig. Die Leute sagen dann zum Beispiel "ich bin katholisch, aber eh nur auf dem Papier"... als ob sie sich dafür schämen würden. Kaum einer geht in die Kirche oder so, aber bei einer Hochzeit oder Taufe muss auf einmal doch der Pfarrer her... Das hat mehr mit Tradition zu tun als mit Religion. In islamischen Ländern hat die Religion viel mehr Einfluss auf das tägliche Leben und Verhalten der Menschen (oder würde es hier einem Ladenbesitzer einfallen, die Rollbalken runterzulassen, weil er beten will?). Was für mich das schönste ist am Islam ist, dass der Mensch ein ganz direktes Verhältnis zu Gott hat. Er soll zu Gott beten, für Gott fasten ect. Kein Priester oder Papst ist dazwischen, dem man seine Sünden "beichten" muss und der dann die Buße festlegt. Das ist doch alles komisch! Wie kann sich ein Mensch anmaßen, Vertreter Gottes auf Erden zu sein? Das hat mich schon immer sehr gestört. Der Islam hat ja leider nicht das beste Image in der westlichen Welt und man kommt selten im Positiven damit in Berührung, wenn man nicht jemanden kennt. Bei mir war's auch so, dass ich erst durch meinen Freund den Anstoß gefunden habe, mich mal mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dazu muss ich sagen, dass ich noch nicht konvertiert bin, dafür weiß ich noch viel zu wenig, kann auch noch kein Gebet sprechen oder so. Aber Koran zu lesen, finde ich sehr interessant und wie schon gesagt wurde, man findet Antworten. Nicht einfach und nicht alle, aber so muss man halt seinen Weg suchen. Koran verstehen zu wollen ist bestimmt die erste "Hürde". Es sind nicht so kleine einprägsame "Geschichten" wie in der Bibel. Ich finde, man muss sich richtig konzentrieren beim Lesen und braucht auch jemanden, den man fragen kann, um manches zu verstehen...