Azul

Ein Wort zum Bildungssystem Marokkos. Das Problem bei diesem Begriff ist, dass es kein System gibt!
Die Bildung leidet, nicht nur weil es keine kompetenten Verantwortlichen gibt.
Siehe die BildungsIDEOLOGIE in den arabischen und arabischsprachigen Staaten oder als Algerien die Unabhängigkeit von Frankreich erlangte, wo bis dahin über 80% der Beamten Imazighen waren.
Infolge der radikalen Arabisierung, wo Arabisch als EINZIGE Sprache zu gelten hat, wurden die bisdahin sehr erfolgreichen Beamten und ein einigermaßen erfolgreiches Bildungssystem ausgetauscht durch minderwertige Schulbücher und inkompetente Lehrer, die meisten hatten nicht einmal einen Schulabschluß - sie waren lediglich Prediger in der Moschee.
Daraufhin fiel das Bildungsniveau sehr schnell nach unten.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich eingeschult wurden bin. Es war das erste Mal, dass ich einen Arabophonen kennenlernte. Die gesamte Klasse hat über Monate nichts von dem verstanden, was er auf Arabisch erzählte.
Seltsamerweise haben wir Französisch sehr viel schneller beherrschen können, obwohl die Unterrichtsstunden dafür sehr viel geringer waren.
Woran liegt denn das?


wenn ein kleiner Verstand von Azul (Begrüßung auf Tamazight) oder Tifinagh (Schriftsystem der Imazighen) noch nie gehört haben will, dann heißt es ja nicht, dass es sie niemals gegeben hat.
Tifinagh ist nie ausgestorben. Man (insbesondere die arabischen Invasoren) wollte und will immer noch alle Symbole, die auf eine nicht-arabische Kultur hinweisen, totreden.
Die Tuareg, ein Stamm der Imazighen, hat schon immer Tifinagh verwendet. Sie sind maßgeblich daran beteiligt, dass sie unter der Bevölkerung nicht ganz verschwunden ist.
Das Tifinagh vor, während und nach dem größten König Nordafrikas -Massinissa- ein etabliertes Schriftsystem war, ist einigen Makhzenisten offenbar entgangen. Liegt wohl daran, dass alles was es vor der islamischen Zeitrechnung keine Existenzsberechtigung erlangen darf.

Natürlich wurde Tifinagh AUCH aus ideologischen Gründen für die Verschriftung der mazighischen Sprache gewählt.
Was ist daran auszusetzen ??
Imazighen sind ein Volk, haben eine eigene Kultur, Sprache, Geschichte und eben auch ein eigenes Schriftsystem - Das Tifinagh!
Das Tifinigh ist vor Jahrtausenden entwickelt wurden, weil unsere Vorfahren eben eine EIGENE Schrift haben wollten, was unter anderem von Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zeugt.
Warum haben sie wohl Tifinagh neben dem Punischen eingeführt?

Die Araber, die Römer und andere Invasoren haben stets versucht die Sprache der Einheimischen zu eliminieren. Das haben aber alle Invasoren in den jeweiligen Regionen unternommen, die sie überfielen.
Ist also keine Neuheit.

Und damit lassen sich auch die Fragen und Einwände gegen Tifinagh beantworten.

Sollte ein Schriftsystem aufgegeben werden, weil es für einen älteren Menschen vielleicht (aus Faulheit oder Unfähigkeit ?) kompliziert ist?
Das sollte man den Chinesen aber schnell sagen. Ihr Schriftsystem ist das umfangreichste, das ich kenne und sehr schwer zu erlernen, .
Und sollte man immer noch darauf beharren, 3 Schriftsystem wären zu viel, dann sage ich als Mazighophone, dass wir auf das Arabische verzichten müssen, wenn es nicht anders geht.
Schließlich ist Nordafrika die einzige Heimat des Tamazight.
Arabisch wurde anfangs als angebliche Religionssprache verwendet. Daher sollte sie in Nordafrika den Weg des Latinums einschlagen. Wer auf altertümliche Weise predigen will, der kann dann Arabisch lernen, so wie die christlichen Würdenträger das Latinum gebrauchen.

Imazighen sollten also kein Problem damit haben, wenn es um die Wahl ihres Schriftsystems geht. Ich leugne nicht, dass es einige Stimmen gab, die aus ökonomischen Gründen das lateinische Schriftsystem bevorzugten.
Schlussendlich ist DAS Schriftsystem gewählt wurden, welches schon vor Jahrtausenden das erste und einzige Schriftsystem war, das Imazighen für die Verschriftung ihrer Sprache einführten.
Und Imazighen werden einen Teufel tun und sich für die Wahl ihres Verschriftungssystems bei Islamisten, Arabisten und sonstige Ideologen rechtfertigen.
Die Entscheidung wurde getroffen -zum zweiten Mal- und jetzt gilt es den Blick nach Vorne zu richten, die Sprache zu entwickeln und sich nicht auf eine sinnlose Diskussion mit Islamisten und Makhzenisten einzulassen.


Wenn man die Geschichte und die aktuelle Situation der Imazighen genau analysiert, muss man sich vor der aktuellen politischen Lage ekeln, wo alles Mazighische drangsaliert und zu einem schmierigen Politikum stilisiert wird.
Imazighen fühlen sich in ihrer eigenen Heimat als Fremde. Besonders wenn sie gezwungen sind eine Behörde aufzusuchen, zu Bank zu gehen usw., wo man plötzlich sich einer Fremdsprache wie das Arabisch oder Französisch bedienen muss.
Als weiteres Beispiel kann das Schein-Institut IRCAM herangezogen werden, wo der Direktor -Mohamed Chafik- wegen des fehlenden politischen Interesses des Makhzen bzw. der Weigerung einer ernsten Zusammenarbeit, seinen Rücktritt einreichte.
Jetzt formieren sich verschiedene mazighische Vereinigungen und Institutionen, um ein Gegengewicht zu diese politischen Geisel von Institut zu bilden.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Nordafrikaner zu ihren mazighischen Wurzeln zurückfinden werden, auch wenn das noch einige Jahrzehnte dauern wird.


tudert i tmazight d tamazgha
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