asmun,

noch einmal.

man kann in diesen fällen von anomalien und misstsänden sprechen, die nicht das ergebnis einer bewussten strategie oder eines "arabo-baathistischen komplots" sind, wie oft die mazighisten explizit sagen oder im besten falle zu verstehen geben, sondern, die historisch, über jahrhunderte, lange jahrhunderte gewachsen sind.

hier von unterdrückung und diskriminierung zu sprechen ist nonsense. oben erzähle ich dir, dass abdelkrim elkhattabi, ein held aus dem rif, in kairo gestorben nicht, aber du reagierst nicht darauf. viele berberisten misbrauchen ihn als ihren helden, seine ziel war allerdings keine rif- oder mazighische republik, sondern das "grosse maghreb" bzw. das "arabische maghreb" aufzubauen. dafür operierte abdelkrim von ägypten des grossen pan-arabischen politikers jamal abdennasser oder einfach nur nasser, woher der begriff "nasserist" kommt, der neben dem begriff "baathist" ein schreck für die mazighisten ist, und bildete algerische soldaten aus.

dieses beispiel soll dir verdeutlichen, dass es keine "arabische" makhzen bande, die gegen die armen imazighen operierte, um tamazight zu bekämpfen und arabisch durchzusetzen, nein, wie oben elissa unfreiwillig belegt, sehen die mazighiphonen marokkaner in arabasch die sprache des koran und in der darija eine vom arabishen abgeleitete sprache, die sie nicht als eine fremde sprache oder die sprache des feindes, sondern als ihre eigene erachten und wahrnehmen!

das sind extrem wichtige fakte, die ihr verschweigt und latent oder offen verfälscht.

wenn mazighophone mit salam grüssen, grüssen sie in ihrer sprache und nicht in der sprache der saoudier. daher kann und wird sich eine künstliche formel wie "azul" nie verbreiten.

in marokko ist es oft so, dass es innerhalb der einen und selben familie leute gibt, die nur tamazight und andere, die nur darija sprechen. es genügt, dass die einen auf dem land leben und die anderen in der stadt, oder dass sie zwei verschidenen generationen angehören.

es passiert oft, dass die kinder mit ihren eignen leiblichen opas und omas oder cousinen und cousins nur bedingt sprachlich kommunizieren können.

in solch einer situation müsste man, nach deinem verständnis, von diskriminierung und unterdrückung sprechen, was natürlich völlig absurd ist! wer würde seine eigene mutter oder vater, oder die neffen und vetter derart diskrimieren oder unterdrücken, dass er ihnen die eignenen kinder sprachlich vorenthält!?

entsprechend kann man das auf makro-ebene extrapolieren. der richter, der tamazight im gerichtssaal ablehnt oder der beamte, der einen mazighischen namen nicht erlaubt, etc., sind in der regle selbst mazighophone imazighen und in den meisten fällen sogar pure amazighophone. was innerhalb der eigenen famillie, zwischen den generationen oder regionen geschieht, kann man auch auf nationaler und auf historischem niveau beobachten.

diese fakte, diese wirkichkeiten, diese subtitlitäten, diese alltäglichen realitäten und intimitäten einer geselschaft können dir leute wie dolphin, elissa und sonstige europäischen sympathisanten weder erzählen noch bestätigen, weil sie ihnen hautpsächlich vermittelt zugänglich sind, oft durch einen mazighistischen "diskurs", den man in der literatur bis zu seinen linken und kabylischen quellen zurückverfolgen kann, und der sich auch deshalb verbreiten kann, weil er auf ein vakuum aunutzt, welches, da marokkaner die ganze frage ... entpsannt sehen, wie elissa oben zugibt.

was marokko braucht ist eine emazipation, eine befreiung des thema tamazight von diesem diskurs und vor allem thesen, arbeiten, analysen, die von der marokkanischen wirklichekeit ausgehen, ihr gerecht sind und entsprechend entwickelt werden. solange dies nicht der fall ist, bleiben die mazighisten, wie ich oft wiederhole, eine klitze kleine gruppe, die von marokkanern, die sinst an das thema und die assoziativen aktivitäten interessioert sind, ignoriert wird.


jm