Jm,
ich habe dir vorher gesagt, dass du nur einige Forderungen der Mazighisten wiederholen wirst, die sie in achtziger udn neunziger formuliert und an den König Hassan II vorgelegt haben, und etwas neues zur Lösung der masirischen Frage kannst du eh nicht schreiben.
Ich freue mich sehr, dass du diese Forderungen hier wiederholst!

Das wichtigste in kulturellen Fragen aber ist die RECHTLICHE GRUNDLAGE d.h der rechtliche Statuts einer Kultur oder Sprache! Entweder weißt du nicht, dass nur eine rechtliche Anerkennung der masirischen Kultur tatäschlich auch zu einer Förderungen ( Fianzierung) führen kann, oder du schweigst darüber, wie alle Heuchler, die immer wieder sagen, sie hätten nicht gegen due Förderung von Tamazight, aber für eine offizielle Anerkenung sind sie dagegen. Du kannst es ruhig schreiben !


Ich muss dich wieder mal korrigieren:

Die Mitglieder des Iracm sind alle Mazighisten, es sind die Mazighisten der Ersten Stunde, und sie sind in Marokko seit den sechziger Jahren dafür bekannt. Das solltest du nicht vergessen!
Die masirische Kulturbewegung ( Studentengruppen, Vereine und Organisationen) ist etwas anderes!

Zur Arabisierung !

die Zahl der Sprecher des Tamazight war bis in den fünfziger Jahren sehr hoch. Der Islam ist zwar seit langem in Marokko, aber eine bewußte POLITIK DER ARABISIERUNG fing erst mit dem heutigen Staat an. Imazighen haben das Arabische nur in religiösem Bereich verwendet, d.h in der Koranschule wurde das Arabische , mal mit Hilfe des Tamazight gelehrt, mal mussten die Kinder die Koransuren nur auswendig lernen, aber die Kommunikationsprache blieb Tamazight, selbst die Franzosen wunderten sich in den dreiziger Jahren, dass es viele Sprecher des Tamazight in einem so zusagen "arabischem" Land.
Imazighen haben sich nicht arabisiert, sondern dem Arabischen eine KLARE FUNKTION zugewiesen. Das Arabische wurde in der Koranschule unterrichtet, aber das Tamazight bliebt die Kommunikationssprache. Die gezielte Arabisierungspolitik begann erst mit dem neuen marokkanischen Staat, der die Vielsprachigkeit als eine Bedrohung empfand und eine Arabisierungspolitik betrieben hatte, die von vielen abgelehnt wurde.
Und ich will dich darauf aufmerkasm machen, dass das organisierte Engagement für Tamazight in dem Augeblick begann als einige damalige Panarabisten von der arabischen Nation und Arabisierung der Masiren zu träumen begannen. Zur Erinnerung: die erste Organisation für Tamazight wurde von Mohamed Chafik in den fünfziger Jahren gegründet.
Ud wenn du dich als Araber verstehst und definierst, dann ist es deine Sache, Imazighen sind Imazighen, und sie sagen es auch wenn sie neben Tamazight auch Arabisch, Französich und Deutsch sprecheb. Jene Imazighen, die sich als politische Araber verstehen und definieren sind ENTFREMDETE und ANHÄNGER einer Ideologie, die jeder kennt. Ausserdem sie bekamen für ihre freiwiligie Entfremdung viele Gelder vom irakischen Diktator. Ein irakischer Diplomat hat vor kurzem eine Liste mit Namen aller Parteien veröffentlicht, die Geld von Saddam für ihre Arabität und arabische Nation bekamen.

Zu ibn Khaldoune:
ich bin mir sicher, du hast ihn nie ganz gelesen, vor allem nicht die Kapietel über die Masiren und Araber. Die Muqqadimma allein reicht nicht aus, vor allem es steht drarin nichts, was mit dem Thema hier zu tun ist. Dies nur neben bei!


Jetzt zu etwas sehr wichtiges:

Wenn ein Staat eine Sprache fördern will, dann beginnt er mit mit der Definition ihrer Funktionen im Staat. D.h der Staat definiert und erkennt die Rolle dieser Sprache an :
Ist Tamazight eine Nationale Sprache?
Eine Offizielle Sprache?
Eine regionale Sprache ? usw.... und so bestimmt man die Funktion einer Sprache in der Gesellschaft und schafft klarheit!

Dass die Mitglieder des Ircam sowohl im Bildungsministerium als auch bei den Verantwortlichen von 2M und RTM betteltn müssen, damit Tamazight mehr Raum und Platz in den Medien bekommt, ist NUR auf das Fehlen EINER KLAREN RECHTLICHEN GRUNDLAGE zurück zu führen. Die Präsenz von Tamazight in den Medien und ihre Einführung in das Schulsystem bleibt ohne eine klare Bestimmung ihrer Funktion im Staat Plan- und Rechtlos!

Jm,
Tamazight und ihre Kultur haben mit Menschen und politischen Rechte zu tun! Und politische Rechte werden immer erkämpft und nicht verschenkt. Der König hat das Thema Tamazight dann für sich beansprucht, als die eingagierten Imazighen anfingen, auf die Strassen zu gehen, Organisationen zu gründen, die Uno-Menschrechtskommissionen über die kulturellen Benachteiligungen gegenüber den Masirophoen zu berichten, und auch an den Sitzungen in Geneve teilzunehmen...usw...
Und so ist es eben mit der Erlangung von politischen Rechten!
Man kann nicht in seinem Loch sitzen und hoffen, der König oder wer auch immer wird für meine Kultur etwas tun.

Autonomie und Tamazight!

Der erste Marokkaner, der die Lösung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt in Marokko angesprochen hatte, war der König Hassan II. Im Jahre 1984 sprach er von der Einführung von Föderale Strukturen ( Autonomien und Länder) und erwähnte die Kompetenze der deutschen Länder als Vorbild für Marokko.
Marokko, oder besser gesagt, der heutige König hat eine Autonomie für die Sahraouis im Süden akzeptiert. Das heisst, die Strukturen des politischen Systems werden sich zwangsläufig ändern müssen. Mit der Einführung der Autonomie der Sahraouis muss zum ersten Mal, das hoffe ich, mit der Demokratisierung des politischen Systems begonnen werden. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der König eine Neugliederung des Staates durchsetzen wird. Heute haben wir 16 Administrative Regionen ohne ein politisches Gewicht. Viele Politiker sind aber der Meinung, Spanien als Vorblid in Sachen Dezentralisierung zu sehen, und so starke politische Regionen einzuführen. Die meisten Politiker gehen von 8 Große Regionen, die sich
politisch selbst regieren. Der König bleibt weiterhin das Symbol der Einheit des Landes.
Also durch die Einführung der Autonomie in der Sahara kommt viel Bewegung, und es könnte sein, dass die masirische Frage unter diesen politischen Gesichtspunkten ganz anders diskutiert werden wird. Ein starkes Regionales Bewußtsein existiert in Marokko sowieso!


Tidt n umya!